Dienstag, 30. August 2011

Schwerwetter bis Kiel Holtenau

Johanna und ich führen
wichtige "Kantengespräche"
Das Wetter ist….., naja, ich sags mal vorsichtig: scheiße! (Tschuldigung) Gestern nach dem Anlegen in Minde habe ich mal aktuelle Messwerte diverser Wetterstationen aufgerufen. Wir hatten acht Windstärken in der Förde. Deswegen ist die Kiste auch so abgegangen. Heute sieht es erst besser aus, aber später bekommen wir noch mal richtig einen auf den Sack! (Tschuldigung) Genua war schon eingerollt, das Großsegel ungerefft, Traveller ganz in Lee, Schot voll auf, alles flattert und immer noch 6 bis 7 Knoten auf der Uhr. Auch Regentropfen können wehtun, das habe ich heute gelernt! Tja, wenn sonst nix iss ne? Alle sind wir dick angezogen, und wenns regnet flüchten die Mädels immer in die Kajüte. Ich war oft allein im Cockpit!  Topspeed einmal 10,1 Knoten ü.G. Wenigstens heißt es heute also wieder: Schlechtes Wetter = Schnelles Reisen! Auch hat uns heut mal keiner überholt.

Einsam liegt die "Leefke" in der Schleuse Holtenau.
Die Saison geht wohl schon zu ende.
Tagesschnellster, den Titel verleihen wir uns am Abend bei einem Glas Weiswein (Glühwein war grad aus). In Kiel Biegen wir in der Förde gleich rechts ab in den NOK. Als hätten die auf uns gewartet gehen die Tore auf. Johanna kommt mit zum Schleusensteuerstand. Wir dürfen sogar in den Leitstand und die vielen Knöpfe anschauen. Einmal noch oben vom Balkon auf die „Leefke“ schauen, dann müssen wir schnell wieder an Bord. Die Kanaltore öffnen sich schon für uns. Wir knattern  noch bis Rendsburg. Gegen 19.30 sind wir an der Rader Insel fest. Jetzt nur noch alles für morgen vorbereiten und schnell ins Bett!
Marieka erkundet mit Mama das Vorschiff.

Montag, 29. August 2011

Marina Minde

So, unsere Abreise heute zieht sich etwas…. Bei dem vorherrschendem Wetter hier sind unsere ganzen Badesachen von gestern ja nun nicht getrocknet. Deswegen machen die noch eine Runde durch die Waschmaschine und den Trockner bevor wir ablegen. Dann geht’s los. Wetter unverändert. Immer wieder dicke, schwarze Wolken mit viel Regen drin. Wir wollen nach Sonderborg oder Kappeln, wie der Wind halt ist. Groß und Genua vorm Wind. Nach kurzer Zeit kommen wir aus der Abdeckung Flensburgs heraus und die Luzie geht wieder ab. Jedes Wolkenband hat nicht nur viel Regen, sondern auch immer ein bis zwei Windstärken mehr im Gepäck. Die „Leefke“ beginnt in den Böen ganz ordentlich zu geigen. Dann laufen wir irgendwann immer um 7 Knoten, in den Böen bis zu 8,5. Je weiter wir aus der Förde kommen, desto windiger wird es. Richtig ruppig geht der Wind in den Böen ins Rigg. Kurz vor Marina Minde, die Genua ist schon länger eingerollt, segeln wir lieber eine Q-Wende anstatt einer Halse. In der nächsten Schauerböe entscheiden wir kurzfristig Minde anzulaufen. Das Wetter ist uns zu wild, um noch weiter die Förde raus zufahren. Im Radio hören wir, dass keine Fähre mehr nach Helgoland fährt und die Brücke nach Fehmarn nur noch für PKW freigegeben ist. Schietwetter überall! Doris und Johanna laufen nach dem Anlegen dick in Ölzeug gepackt zum Spielplatz. Marieka und ich führen das Logbuch. Muss ihr aber wohl langweilig geworden sein mit mir. Nach kurzer Zeit entscheidet sie sich lieber für ein Nickerchen.
Bilder gibts mal wenn die Verbindung schneller ist!!!!!!!!!!

Glücksburg (mit dem Bus)

Johanni übt tauchen.
Genau wie im "Der kleine Wassermann"- Hörbuch.
Wir fangen damit am, womit wir gestern aufgehört haben. Regen. Genauer gesagt, hat es ja gar nicht aufgehört zu regnen. Würden wir nicht schon auf einem Boot sitzen, wäre bald der Punkt gekommen um über eine kleine Arche nachzudenken! Damit uns nicht so langweilig wird, wollen wir am Morgen nach Glücksburg verholen. Dort ist die „Fördetherme“ gleich dichte bei. Aber weil es so doll regnet, bleibt die „Leefke“ hier, und wir fahren mit dem Bus. Doris packt alles ein. Es scheint eine recht umfangreiche Mission zu werden, wenn ich den Berg an Gepäck so sehe! Aus verschiedenen Gründen verschieben wir den Start um eine Stunde. Dann aber schnell zum ZOB und nach 15 Minuten Fahrzeit  stehen wir direkt vor der Tür des Schwimmbades. Wir planschen den ganzen Tag. Auch die Wasserrutsche, 105m lang, wird öfter beansprucht. Die ist in der Mitte ganz dunkel mit Lichtern, Piratenkrams und son Schiggimiggi….

Nach FwDV 8, Anlage 3, Absatz 5.1
dürfen 2 Stunden nach Ende eines Tauchganges
keine schweren körperlichen Arbeiten
durchgeführt werden.

18.08 Uhr geht unser Bus zurück nach Flensburg. Alles klappt super. An Bord gibt’s noch mal richtig was zwischen die Kiemen und dann ab ins Bett! Der Wind hat zugenommen und schiebt den ganzen Tag dicke Regenwolken über uns hinweg. Ääätzend! Wenn das so weitergeht, ist wohl bald mal Schluss hier mit die Bootfahrerei!

Samstag, 27. August 2011

Regentag in Flensburg

Regen, dann Regen, Regen und wieder Regen, dann aber zum Schluss endlich mal wieder Regen. So begrüßt uns „Good Old Germany“. Möchte man liebsten gleich wieder auschecken! Mit den beiden Kleinen mache ich mich auf den Weg zum nächsten Aldi. Wir brauchen Nachschub für unsere Handys. Regen verhindert weitere Exkursionen. In Flensburg findet heute ein großes Drachenbootrennen statt. Viel Spaß. Bei dem Mistwetter müsste man einen zum lenzen abstellen. Beschallung gibt’s den ganzen Tag genug! Schräge Vögel die dem örtlichen RD zur Last fallen gibt’s übrigens hier auch genug. Gruß an die Kollegen an dieser Stelle. Mittagsschlaf wird angeordnet und durchgesetzt! Am späten Nachmittag wagen wir uns noch mal zum Spaziergang raus. Alle sind wir etwas müde. Regenschauer runden den Tag stilsicher ab!
Gestern unter Sonderburg.

Kraftakt nach Flensburg


Ohne Kommentar.
Ostwind 15m/sec sollte es heute geben. Uiuiuiui…..  In der Dyvigbucht war alles ruhig. Vom Ankerplatz liefen wir unter Genua aus der Bucht. Im Als Sund war dann aber massiv Ochsenhals angesagt. SSW voll auf die Mütze sag ich nur. Mit Motor quälen wir uns die knapp 4 Meilen bis zur Untiefe auf Steuerbord. In Sonderborg sind wir nur ein paar Minuten zu spät an der Klappbrücke und müssen hier eine halbe Stunde warten. Heute wird glaub ich ein schlechter Tag. Ich entscheide nach der Brücke doch bis nach Flensburg zu fahren. Motor wieder volle Fahrt voraus. Noch einmal 3 Meilen durch die jetzt hohen Wellen der Ostsee. Waren ein paar ganz gute Roller dabei. Dann kann ich abfallen und die Genua wieder ausrollen. In der Flensburger Außenförde setzten wir zusätzlich das Großsegel und dann geht’s Raumschots wieder gut ab mit der „Leefke“. Das erste Mal in Deutschen Hoheitsgewässern seit 77 Tagen! Darauf eine Dose Dänisches Tuborg!  Die Sonne brennt jetzt und es wird sehr schwül und warm vorm Wind. Rucki-zucki segeln wir bis Flensburg. Endlich mal wieder ohne Motor unterwegs. In Flensburg lasse ich gleich als erstes mal die Chipkarte der Marina in den Hafen fallen. Klasse gemacht Marcus! Schön 15€ ins nasse Grab geschickt. Ich ärgere mich schwarz und suche meine Flossen und Handschuhe. Das Echolot sagt 5m Wassertiefe. Mist. Egal, ich probiere es trotzdem und tauche ca. 20 Minuten den Grund ab. Außer Miesmuscheln leider kein Erfolg. Wäre ja auch zu schön gewesen. Nach dem Duschen machen wir uns Landfein und gehen zur Hansen Brauerei auf der anderen Hafenseite. Hier waren wir früher einmal richtig lecker und viel essen. 
Der schlanke Kamerad hier macht auch ganz gut Schub!
 Wir bestellen Grillhaxe, Brauereipfanne (oder so) und Kartoffelsuppe. Die Pfanne war sehr ölig, die Suppe meiner Meinung nach aus der Tüte und meine Haxe musste ich zurückgegeben weil die total knüppelhart und staubtrocken war! Meine persönliche Wertung fürs Essen: sehr lieblos und enttäuschend. Da fährt man extra 32 Meilen und muss dann abends noch mit dem Chef vor versammelter Mannschaft über sein vergurktes Essen diskutieren. Alter…..
 
Heute gibts pünktlich Abendessen!
Doris bringt uns unter Vollzeug gut voran.


Grade wieder an Bord gibt es das ersehnte Gewitter. Es regnet wieder wie aus Kübeln, blitzt, donnert, alles. Das volle Programm. Stundenlang. Jetzt grade immer noch……

Donnerstag, 25. August 2011

Drachenschlundbucht !



Doris kommt vom Einkaufen.

Wir liegen ja hier in Faaborg an unserer geborgten Boje dicht unter Land. Am Ufer stehen eine Menge schöne Häuser die ich mir mit dem Fernglas anschaue. Doch was ist das…..! Ein ALDI Markt! Keine hundert Meter mit dem Schlauchi und dann nur noch die Strasse hoch. Klasse, gleich nach dem Frühstück macht Doris sich mit dem Boot auf den Weg. Als sie schwer beladen wieder an Bord ist, fahren wir los. Wind gibt’s heute keinen und es wieder sehr diesig. Motoren macht keinen Spaß, deshalb überlegen wir nach Lyö zu fahren und dort noch einen Tag zu warten. Aber morgen soll auch wenig Wind kommen und auf Lyö ist der Hafen immer noch eine Baustelle! Also wat solls. Juckeln wir weiter westwärts und dann von oben in den Alssund hinein. Als wir so über die Ostsee tuckern, finden wir doch tatsächlich eine Flaschenpost. Doris stoppt auf, Johanna und ich besetzten das Schlauchboot und bergen sie mit dem Kescher.
  
Gegenverkehr in der Suppe am Morgen.

An Bord knacken wir die Buddel und finden eine Schatzkarte von Piratenkapitän Brummbart. Auf dieser Schatzkarte ist mit einem großen roten Kreutz ein Piratenschatz in der Drachenschlundbucht eingezeichnet. Keine Frage, da müssen wir natürlich sofort hin…. In Dyvig (Drachenschlundbucht!) wollen wir wie immer ankern, aber es sind geschätzte 1 Million Möwen unterwegs. Da haben wir Angst, dass wir morgen völlig vollgepupst aufwachen. Nee…. Danke. Ganz hinten in der Bucht steht noch ein einsamer Pfeiler auf 3,3m WT. Den schnappen wir uns mit Bugleine und Heckanker. Klasse Platz. Hat sich bis jetzt keiner beschwert. Aber weiter mit dem Piratenschatz…..

Nördlich von Als bergen wir die aufgebrachte
Flaschenpost mit dem Kescher.
 
Nach dem ich unseren Müllberg an Land entsorgt, und unseren Frischwasserkanister aufgefüllt habe, finden wir doch tatsächlich noch eine Flaschenpost in der Bucht! Nein was für ein Tag! In der zweiten Flaschenpost von Kapitän Brumbart steht genau wo wir seinen versteckten Schatz suchen müssen. Schnell machen Johanna und ich uns auf den Weg. Und, was soll ich sagen….. Wir finden diesen kleinen Schatz! Johanna bemerkt sofort, dass die Schatztrommel genau so aussieht wie die Keksdose von Oma Christa aus Ystad! Wat`n Zufall, dass die Piraten genau dieselben Kekse mögen wie Oma Christa! Am Abend sind wieder alle guten Vorsätze vergessen und die Lütten zicken wieder rum bevor sie einschlafen. Wenigstens regnet es heute Abend nicht. Wir liegen übrigens so nahe vorm Steg, dass wir hier astrein Wlan haben. Klasse wa?

Schatzkarte und Flaschenpost von
Kapitän Brumbart persönlich!

 
Johanna findet die Schatzdose auf dem
Piratenhügel über der Drachenschlundbucht!
 

Die "Leefke" vom Piratenschatzberg.



Faaborg


Faaborg ist in den Nebenstrassen voll kuschelig.

Wir duschen in einer recht ungewöhnlichen Dusche. Die ganze Bretterbude besteht aus einer Duschkabine, zwei Toiletten und einem Katalog/Bezahleraum. Alle Räume haben Gitterrosten als Fußböden. Das Duschwasser läuft gleich raus. Und tschüss… Es ist total bedeckt und sehr diesig. Wir legen trotzdem ab. Kurs West, leider. Der Wind ist erst schwach aus SW. Wir müssen hoch ran, dann raumt der Wind und wir können etwas abfallen nach Faaborg. Einige schöne Großsegler kommen uns entgegen.
Überall sind noch alte Fachwerkhäuser.....
In Faaborg kennen wir uns gut aus und die Segel fallen erst kurz vor der Box. Etwas auf den Spielplatz, ein Gang durch den Ort, wieder auf den Spielplatz…. Johanna ist noch total müde von unserer „Vorlesenacht“ und hört überhaupt nicht auf uns. Die Wolkenlöcher werden größer, die Sonne bricht durch, und wir entscheiden uns die Nacht in der Bucht vor Anker zu verbringen. Um Haaresbreite umgehen wir den Hafenmeister am Steg. Glück gehabt! Schnell abgelegt und ab zur Ankerbucht. In der vorletzten Ecke ist eine Boje nicht besetzt, die schnappen wir uns einfach. Marieka und Johanna zicken voll rum bevor sie einschlafen! Als dann endlich mal Ruhe ist an Bord, fängt es an zu regnen und wir müssen in die Kajüte! Boooaaaah!

Ballen auf Fühnen

Scheint nicht so zu laufen, Svendborg liegt voll mit
solchen Klötzen...
Den Vormittag nutzen wir um alle unsere Vorräte aufzufüllen. Mit Johanna einkaufen, das dauert seine Zeit. Wir lassen noch eine Waschmaschine und noch einen Trockner  laufen, dann sind wir wieder auf null. Sogar einen neuen Wasserkanister bekommen wir. Grrrrrrnnng! Nach einem Mittagessen an Bord stecken wir beide Kinder ins Bett und legen um 13 Uhr noch ab. Endlich Ruhe! Der Strom im Svendborgsund steht uns entgegen, ist aber nicht stark und wir kommen gut voran. Svendborg-City ist ja mit 170 Kronen Liegegeld doch schon sehr teuer, deswegen verholen wir noch die 7 Meilen nach Ballen auf Fühnen.

Unser aus Strandgut gebastelter Trimaran
"LENA" auf Jungfernfahrt.
Hier im kleinen Hafen Ballen kostet es für unser Boot nur 70 Kronen. Doch schon ein Unterschied! Es nieselt etwas und später regnet es sogar wieder ausgiebig. Langsam denke auch ich, dass der Sommer dieses Jahr wohl woanders stattfindet! Johanna und ich bauen ein kleines Boot aus Strandgut. Ein Trimaran. Johanna tauft ihn „Lena“, keine Ahnung warum. Es segelt sogar recht schnell. Besser als ich gedacht habe, und deshalb muss ich schnell zum Schlauchboot laufen und damit das Flitzeboot wieder einfangen. Heute machen Johanna und ich wieder „lange Vorlesenacht“. Als ich schon heiser werde, müssen wir leider einschlafen. Johanna ist da anderer Meinung!

Montag, 22. August 2011

Svendborg

So hat`s gestern angefangen mit dem Regen.....
Alter, wat ne Nacht. Es hat wirklich in eins durchgeregnet. Blitz und Donner die ganze Nacht. Der Wind hat im Rigg geheult, Marieka hat in der Kajüte geheult (aber nur ein mal). Echt klasse. Jedenfalls sind wir alle schon früh wach. Es ist immer noch bedeckt, Nebel steht über dem Wasser und der Wind steht uns mit 5-6 aus West auf die Mütze. Wir nehmen ein kurzes Frühstück und gehen ankerauf. Der Anker sitzt gut im Grund und denkt erst gar nicht daran freizukommen. Endlich an Deck stinkt der Schlick vom Grund bestialisch. Alles ist vollgeschmiert mit dem Mist. Ich brauche die ganzen 4 Meilen nach Svendborg, bis ich das Vorschiff wieder klar habe. Schweinkram!



..... so gings dann weiter......
In Svendborg liegen wir super ruhig, die Wolken reißen auf und die Sonne scheint. Jetzt stellen wir schnell ein paar Waschmaschinen an und gehen selber duschen. Schwupps ist es wieder Mittag. Wir essen bei „Bendixens Fisch“ direkt am Hafen. Nun sind wir bereit für den Ort. Wir brauchen dringend Nachschub an Malbüchern für Johanna, kaufen noch zwei Kleider für Doris (man weis ja nie wer demnächst noch so alles heiratet!) und eine neue Mütze für mich. Alles Erledigt.
... und das war der Morgen danach.
Immer noch 5-6 Windstärkrn aus Westen

Heut Abend schicken wir die Kinder früh ins Bett. Wir wollen unser Abendessen allein zu uns nehmen. Es klappt. Allein sitzen wir im Cockpit und essen noch mal lecker Fisch und Salat von „Bendixens“. Dazu ein, zwei Glas Weiswein……. Es wird schon dunkel. Schnell noch Logbuch schreiben und dann zu Doris in die Koje krabbeln.

Doris und ich haben ein Date, JUHUUU....

Thurö Bund

Östliche Einfahrt zum Svendvorgsund.
Wir lassen es Langsam angehen heute. Erstmal alle in die Achterkoje und wach werden. Johanna will heut alleine die gestern bestellten Brötchen abholen. Bewaffnet mit Bestellzettel, lila Geldbeutel und 60 Kronen macht sie sich auf zum 50 m entfernten Hafenkiosk. Aber so richtig weis sie nicht ob sie da richtig ist. Ich leiste kurze Hilfestellung. Soweit so gut, leider hat die Hafenmeisterin unsere Bestellung nicht weitergegeben, und es gibt keine Brötchen für unseren Bestellzettel Nr. 90! Johanna vorm Tresen dreht sich mit großen Augen zu mir um. Ähhh,…. Tja das ist jetzt etwas doof gelaufen für das erste Mal! Wir nehmen einfach die Brötchen, die jetzt noch da sind. Phu, Situation gerettet.
Nach dem Frühstück das wichtigste für heute:

TANTE ILONA HAT GEBURTSTAG !

Weil das Wetter grade gut ist, hängen wir die Kinder
mal zum trocknen raus!
Wir singen für sie 2 Ständchen am Telefon. Gegen Mittag legen wir doch noch ab. Wind mäßig aus südlichen Richtungen und damit für uns  genau auf den Kopf! Die Sonne scheint heute mal volle Pulle. Weil wir so faul sind, motoren wir 6 Meilen mit Pinnenpilot, bis zur Einfahrt vom Svendborgsund. Hier setzte ich die Segel, und wir fallen ab. Etwas Strömung steht uns entgegen, wussten wir aber schon vorher. Im Sund biegen wir gleich die erste wieder rechts ab in die Thuröbucht. Hier wollen wir die Nacht vor Anker verbringen. Das Wetter ist top und es ist noch viel Platz in der Bucht. Leider ist an langes Baden nicht zu denken, da hier viele Feuerquallen unterwegs sind. Trotzdem, es hilft alles nichts, ich muss ins Wasser und ganz kurz Propeller, Kiel und Ruderblatt kontrollieren. Alles I.O. Johanna fragt bestimmt 10 Mal, wann wir denn endlich in den Hafen fahren?

Die "Leefke" vor Anker in der Thuröbucht.
Als wir einen Kaffe trinken wollen, bemerken wir, dass wir unseren Trinkwasserkanister in Lundeborg am Anleger stehen lassen haben! Grrrrr. Boooaaah, Mist!! Gegen Abend, wir telefonieren grade mit Opa Horst, zieht doch tatsächlich ein Gewitter auf. Voll blöd, aber egal. Ein Anleger für den Notfall ist ja ca. 1 Meile westlich. Dem Gewitter folgt ein weiteres, dann noch eins und dann regnet es halt mal die ganze Nacht am Stück durch. Aber wie aus Eimern! Auch der Wind kommt immer aus unterschiedlichen Richtungen und wir gehen vor Anker ganz gut umzu. Später frischt der Wind auf 5-6 auf und bleibt auf West. Somit steht er voll in die Bucht. Naja, überlege ich mir, wir können ja kurz noch an die Anlage verholen, aber ein Blick aus der Kajüte zeigt mir die finstere Lage. Durch die Gewitterwolken ist es wirklich absolut zappenduster.

In der Nachbarschaft einer, der`s nicht geschafft hat!

Keine Chance bei dem Starkregen und der Dunkelheit zwischen den anderen Ankerliegern und dem Wrack durchzufinden. Tja, dann bleiben wir wohl mal am besten da, wo wir grade sind. Ich stelle im Plotter Anker- und Untiefenalarm ein, und hänge eine Petroleumlaterne raus. Der Wind ist aber so stark, dass er mir die Laterne wieder ausbläst! Na also dann eben kein Licht! Mir doch egal. Die Nacht wird eine von der unruhigen Art. Öfters wache ich vom Wind, Regen und Wellen auf.

Lundeborg

Marieka kämpft mit der Schräglage...


Ja richtig, wir sind doch auf Südkurs gegangen. WNW war angekündigt, SSW haben wir am Nachmittag bekommen.  Dafür scheint meistens die Sonne und es ist relativ warm. Bis zur großen Brücke lief es super schnell. Danach kam der Wind leider mit 6 Bft. fast voll von vorn. Schöne Ochsenhalswelle steht uns entgegen, kotz….. Nach der Brücke knattern wir also schnell mal eben mit stehendem Groß unter Landschutz und fallen dann wieder mit der Genua auf Dagelökke hin ab.
Ostteil der Brücke.
 Alter, wat laufen hier für Drücker übern Belt…. Ein paar Sonnenschüsse später sind wir schon Lundeborg querab. Wir entscheiden doch in Lundeborg zu übernachten, da der Ort in Luv unter Fühnen besser windgeschützt liegt. Wir laufen wieder den alten Teil des Hafens an. Gemütlicher und 30 Kronen günstiger!.  Johanna, Marieka, Doris und ich malen die ganze Pier mit Kreide voll. Total lustig. Ein älteres Pärchen liegt zwei Boote weiter. Die Muddi macht den Fehler, sich mit Johanna auf ein Gespräch einzulassen. Johanna erzählt ihr die unendlichen, haarstreubenden Abenteuer von Paul, ihrer Puppe (Verwandter von Chuck Norris). Am Abend teilen wir unsere Heckboje mit einer Comfortina 35 aus Hamburg. Der Hafen wird noch richtig voll. Mit Schifferklavier bis spät in die Nachtr und allem drum und dran. Ist ja auch Wochenende. So, brrrr… schnell die Heizung an!


Sensationelle Entdeckung auf Fühnen!
Bei Arbeiten in Lundeborg wurden diese,
vermutlich aus der Kreidezeit stammenden,
Zeichnungen gefunden.....

Liegetag in Kerteminde

Die Mädels gehen heute in das Fjord und Belt Center gleich beim Hafen. Ich darf leider nicht mit, ich möchte ein paar Reparaturen erledigen. Als die Damen endlich von Bord sind kanns losgehen. Ein Schlauch der Druckwasseranlage hat ein Leck und muss getauscht werden. Ein paar Meter Wasserschlauch hatte ich schon in Rödvig besorgt. Also los:
  • Lagefeststellung
  • Planung
  • Befehlsgebung (in diesem Fall ja leider an mich selbst)
Als erstes müssen alle Schränke und Fächer, inklusive Küche, auf Backbordseite ausgeräumt werden. Das Boot sieht aus wie nach einem Bombenangriff! Der neue Schlauch passt auf die Anschlüsse und von der Länge her reichts auch. Man kann ja auch mal Glück haben. Voll die Fummelei den Schlauch zu verlegen. Kurz abdrücken….alles dicht!
Der muß wohl im Winter einen abbekommen haben....
Eine Glühlampe im Salon macht mir auch schon länger sorgen. Wollte hier schon eine kaufen, kostet aber 10 €. Ne, dafür bin ich zu geizig. Da werd ich gleich mal ein wenig mit dem Lötkolben dran rum mengulieren. Nachmittags hole ich die Mädels vom F+B+C ab. Johanna ist voll begeistert und erzählt mir alles was sie erlebt hat überkreuz. Auch Doris ist von der „Mitmachausstellung“ begeistert. (Gestern hat sie es noch “Delfinmuseum“ genannt!)
Nach einem Besuch im Waffelhaus, der ersten Adresse für Eis hier im Ort, ziehe ich noch eine neue Dirk ein und takel da am Ende gleich ein Auge drauf. Da es mit meinen Takelkünsten nicht sehr weit her ist, beobachte ich das Ding noch ein paar Tage genauer!
Haben wir den Tag über noch den Wind und Regen ins Cockpit bekommen, dreht der Wind abends auf einen Schlag und kommt jetzt aus SW. Dafür aber wieder volle Pulle. Die Nacht wird sternenklar und arschkalt! Ein einziges hin und her. Voll nervig. Der Wetterbericht vom Abend ist am Morgen schon wieder völlig anders. Planen lohnt nicht. Wir entscheiden also wieder erst morgen nach dem Frühstück ob wir rund Fühnen gehen oder unten herum segeln.    

Donnerstag, 18. August 2011

Kerteminde, und gut!

Unter der Beltbrücke, Westdurchfahrt.
Beim Frühstück überlegen wir wieder wohin die Reise geht. Das Wetter ist so ganz schön. Sogar die Sonne scheint. Hafentag auf Omö, ja, nein? Richtung Süden nach Svendburg? Richtung Norden, rund Fühnen? Da wir heute Wind aus SW haben, entscheiden wir uns kurzer Hand nach Kerteminde zu segeln. In Kerteminde bekommt das Seglerherz alles wonach es sich sehnt direkt vor der Tür. Großen Superbrugsen, Tankstelle, Schiffsausrüster, Spielplatz für die Lütten und (wie ihr seht….) Wlan. Klasse. Leichte Winde hoch ran bis zur Großen-, Westdurchfahrt-Brücke. Hier schieben wir uns zur Sicherheit schnell mal mit dem Diesel unter durch.


Scheint endlos zu sein......
Kurze Zeit später schläft der Wind ganz ein und kommt dann plötzlich von überallher. Für die letzten 8 Meilen nehmen wir also wieder den Motor zur Hilfe. Ich repariere während der Fahrt einen der Lüfter, der ab und zu undicht ist. Im Hafen gehen Johanna und Doris schnell auf den Spielplatz. Von ihrem Sturz gestern ist nicht viel übrig geblieben. Im Anschluss laufen wir alle zum Superbrugsen und besorgen uns alles Leckere zum Grillen. Das Abendessen vom Grill fällt etwas stressig aus.  Marieka will einfach nicht sitzen und möchte am liebsten immer Johanna hinterher. Johanna muss von ihrer vielen Apfelschorle ständig auf die Toilette. Sie kann aber den Code für die Tür nicht eingeben und bekommt die Tür nach draußen auch nicht wieder auf. Booaah, wat n gerenne hier heute!
An Bord wird allerseits noch ausdauernd rumgezickt bevor die Beiden in ihren Kojen verschwunden sind und wir „Reinschiff“ machen können. Morgen soll kein so gutes Wetter werden. Deshalb bleiben wir mal lieber hier, und warten was noch so kommt.

Omö

In Kragenäs ist ja nun der Hund begraben, darum fällt es uns nicht schwer abzulegen. Wir segeln die komplette strecke bis nach Omö. Johanna ist heute extrem nervig. Deswegen stecke ich sie zur Mittagszeit ins Bett! Marieka fängt schon genauso an rum zu schreien, wenn ihr irgendwas nicht passt. Gruselig! Die letzten Meilen machen wir unter Spi. Klasse. Wir segeln so dahin, mit mal zieht es von vorn (gegen den Wind!) duster zu. Wir haben noch 4 Meilen bis zum Hafen und entscheiden den Spi stehen zu lassen. Johanna schläft, Marieka spielt im Buggy und wir sind ja schnell dabei, sollte ein Gewitter draus werden. Ein leichter Nieselregen setzt ein. Wir nehmen erst ganz knapp vorm Hafen die Segel weg. Omö ist fast wie ausgestorben. Der erste Steg ist komplett leer. Verdammt, wo sollen wir denn jetzt anlegen? Die Auswahl überwältigt uns fast. Wir sind grade eine halbe Stunde fest, da muss ich Johanna alarmmäßig vom Spielplatz holen. Ein Wolkenbruch steht direkt bevor. Eine dreiviertel Stunde regnet es, als wäre es das letzte Mal. Danach kommt die Sonne vollends raus, und alles ist besser als zuvor!
So sieht Wellnes bei uns aus.
Mammi wird zur Entspannung "geknetet".
Ich schicke Doris zum weit entfernten Dorfkaufmann um Grillgut zu besorgen. Man muss die Feste feiern wie sie fallen! Sie traut sich nicht sich eines der Fahrräder am Hafen auszuleihen und geht zu Fuß. Böser Fehler. Leider hat der Dorfkaufmann kein Bock auf lange Öffnungszeiten, und macht um 17.00 Uhr schon auf Feierabend! Was Doris um17.15, nach guten 1,5 Kilometer Fußmarsch vor der verschlossenen Tür auch feststellen muss! Aber bei mir war es mit den Mädels auch nicht langweilig. Marieka schlief an Land im Buggy, ich saß daneben und versuchte etwas in meinem Buch zu lesen und Johanna war allein auf dem Spielplatz. Was eine kurze Zeit auch gut ging. Mitmal höre ich Johanna panisch „Paaapaaaaaa, Paaapaaaaaa…“ keischen. Genervt schaue ich von meinem Buch auf und sehe sie in 2,3m Höhe an den Händen unter einem Klettergerüst baumeln. „Scheeeiiiiße“, denke ich noch, und lege einen 1a 100m Sprint auf den Rasen… Von rechts sehe ich noch eine Muddi auf Johanna zulaufen. Kurz bevor wir beide eintreffen verlassen Johanni die Kräfte und sie purzelt in den Sand! Bumms!  Die Schreierei ist groß. Sogar Marieka ist wieder aufgewacht. Als am Abend dann alle Tränen getrocknet sind, mache ich einen anständigen Bodycheck und kann keine Verletzungen feststellen. Nicht mal ein anständiges Hämatom hat sich gebildet. Nur so richtig grade auf dem Popo will sie nicht sitzen und schnell laufen ist auch grad nicht so gut.

Dienstag, 16. August 2011

Grüße vom Mond....

Zwei Tage Vordingborg reichen uns. Weiter wollen wir nach Westen. Leider kommt der Wind genau aus dieser Richtung! Wir überlegen doch lange wo wir hinfahren, ob wir überhaupt weiter fahren. Motoren wollen wir, wenn es geht, nicht mehr diesen Sommer! Aber es geht wohl nicht anders. Wir motoren also gegen den Wind durchs Smalandsfahrwasser zur nächstgelegenen Insel, nach Femö. Das Wasser ist hier sehr flach und es steht trotz des Windes keine große Welle. An eine Vollkreuz ist mit den beiden Kleinen nicht zu denken. Bei Femö steht der Wind voll in den Hafen. Das ist schlecht. Linke hand liegt ja aber noch Fejö. Die Insel hat auch einen Hafen. Kurz entschlossen drehen wir ab nach Fejö. Der „Hafen“ lässt sich bei genauerer Betrachtung aber auch grade als solcher bezeichnen. Doris und ich sind uns einig, es ist mit Abstand der kleinste Hafen den wir dieses Jahr besucht haben! Als wir im engen Fahrwasser sind, sehe ich durchs Fernglas mehrere Holländische Flaggen wehen und mir schwant böses…… Und Recht hab ich, die Sportskameraden aus Edam, die sich in Vordingborg doch eher daneben benommen haben, sind hier alle versammelt. 6 Schiffe von 35 bis 45 Fuß zähle ich. Sonst sind keine anderen Gästeboote im Hafen. Die Atmosphäre hier im Hafen möchte ich dann in diesem Fall auch als eher „eisig“ beschreiben. Nicht das ich falsch verstanden werde, ich mag unsere Nachbarn aus den Niederlanden sehr, habe dort schon oft Urlaub gemacht und immer nette Menschen kennen gelernt. (Viele Grüße an Herrn Noot) Mit denen hier, werd ich aber nicht warm.
Dazu kommen weitere Missstände auf uns zu:
  • Doris findet die Sanitären Anlagen alt, verkommen und schmuddelig.
  • Das Boot schwimmt etwas von der Mole ab und Johanna bekommt einen Schreianfall als Doris ihr verbietet allein an Land zu turnen.
  • Zudem liegen wir direkt an der Einfahrt von dem Loch, und ich habe doch bedenken, dass wir wieder eine sehr unruhige Nacht bekommen, dreht der Wind auch nur noch etwas auf Süd.
  • KEIN SPIELPLATZ
Das alles macht mir die ganze Sache hier extrem unsympathisch.  
Eine Lösung ist schnell gefunden:
  1. Johanna bekommt einen verspäteten Mittagsschlaf verordnet!
  2. 4 Meilen weiter ist ein größerer Hafen auf Lolland, der uns bei dem Wind mehr Schutz bietet.
Tja, und da sind wir jetzt. In Kragenäs. Braucht ihr euch nicht merken, geht nämlich garnich hier. Wenn Dänemark eine Kolonie auf dem Mond hätte, würde ich sie mir so vorstellen. Voll ab vom Schuss und „Tote Hose“ ist untertrieben. Dementsprechend verlassen sind auch die vielen freien Boxen.
Die drei Mädels entern den örtlichen Spielplatz, ich gönne mir eine Mütze voll Schlaf.
Morgen soll der Wind auf Süd gehen und wir wollen nach Omö. Ich schätze, dass wir früh los müssen. Nicht dass da schon 6 Liegeplätze besetzt sind wenn wir ankommen!!!!!!!

Glaub auf Omö gibts kein W-lan. Also bis die Tage.......

Montag, 15. August 2011

Liegetag in Vordingborg

Das erste Mal in meinem Leben habe ich die Brötchen zum Frühstück bis unter die Sprayhood geliefert bekommen! Die, der, es, sie…, keine Ahnung, waren sogar so leise, dass ich sie nicht mal gehört habe! Und mit den Kindern hab ich doch einen sehr leichten Schlaf. Klasse Frühstück. Kaffe, Rührei mit Schinken, frische Blätterteigbrötchen vom Bäcker…. Ach ja,…. Gut, dann haben wir uns etwas verzättelt. Duschen, Brief schreiben, Bild malen, Abwasch erledigen, Aufräumen, Filmchen gucken, Spielplatz,…… das dauert alles seine Zeit! War es die Nacht doch sehr unruhig, hat wie erwartet der Wind auf WSW gedreht und die Wolken sind am Vormittag aufgerissen.
Die "LEEFKE" vom Masttop.
Gegen Mittag sind wir dann in den Ort gelatscht und haben eine Örtlichkeit gesucht, in der wir etwas Essen können. Schwierige Geschichte in Vordingborg. Ich wills mal so sagen: hier sind doch viele Klamottenläden vom „Dänischen Roten Kreuz“ oä! Wir sind dann in einem Laden wie dem „EL MUNDO“ gelandet, nur um mehrere Klassen schlechter! Lustig: an zwei weiteren Tischen saßen auch Wassersportler die wir am Nachmittag im Hafen wieder erkannt haben! Mit den Kindern hat Johanna dann später noch gespielt. Nach einer kurzen Pause an Bord bin ich noch in den Mast und hab mal so alles nachgeschaut. Eine Box vom Radio wollte auch nicht immer das tun, für dass sie da ist, usw. Muss alles mal gemacht werden und zu tun gibt’s halt immer was. Wo es morgen hingeht wissen wir noch nicht. Mal sehen wie der Wind ist und ein wenig Zeit haben wir ja noch!

Vordingborg

Schlechtes Wetter  =  schnelles Reisen!
Heute soll es noch Wind aus SO geben. Ab Morgen dann beständigen Westwind. Voll doof für uns. Deswegen fahren wir heute gleich weiter. Ziel soll Stege sein. Der Wind ist nicht mehr so stark wie gestern und auch die Wellen haben sich ausgelaufen. Wieder mit halben Wind in Richtung Bögestom. Bis auf 2 Meilen können wir hier unter Segeln voran kommen. Wir kürzen sogar zwei Ecken ab und unser Echolot zeigt immer noch minimal 2,6 Meter WT an. Stege liegt Backbord querab, da entscheiden wir uns mit dem schönen Wind noch bis Vordingborg zu segeln. Gesagt getan. Raumschots  und achterlich lässt sich das gut machen. Vordingborg ist auch voll. Direkt vor uns laufen 5 Boote aus Edam, Holland ein. Die legen erst außen an und halten sich dann gegenseitig die letzten Liegeplätze frei. Auch als wir ein schnuckeliges Plätzchen weit hinten drinne gefunden haben, stehen da schon drei ältere Holländer, winken ab und geben uns zu verstehen, dass hier besetzt sei. Da wir das Spiel schon durchschaut haben, interessiert uns das nicht weiter. Aus mehreren Schiffslängen rufe ich den Wortführer sehr DEUTLICH an, ob er hier der Hafenmeister wäre, oder was? Was er natürlich verneint. „Tja, dann…..“ sag ich, „ legen wir hier einfach schnell mal an!“ Hat sich auch keiner zum meckern hergetraut von den Kameraden! Schade eigentlich…. Johanna hat natürlich sofort den Spielplatz unsicher gemacht und ist dann mit dem dänischen Mädchen vom Nachbarboot zum spielen in dessen Kajüte verschwunden. Wieder keine Sprachbarriere zwischen den Lütten, klasse.

Eines muss ich noch erwähnen. Das Dänische Meterologische Institut hat für heute den ganzen Tag wind aus SW und ab 15.00 Uhr langsam zunehmenden Regen angesagt. Was soll ich sagen! Pünktlich um 15.05 Uhr begann es zu regnen, und jetzt grade sitzen wir bei Starkregen und SO 5-6 in der Kajüte. Der erste Volltreffer dieses Jahr für die 365 Mitarbeiter des DMI. Herzlichen Glückwunsch von uns an dieser Stelle!

Sonntag, 14. August 2011

Rödvig


"Darf ich gleich bitte noch
ein Eis?"

Heute muss es weiter gehen. Das Thema Kopenhagen haben wir auch ausgereizt. Für unsere Verhältnisse legen wir früh ab. Im Lynettenlob setzten wir die Segel und fahren vorbei an Dragör in die Kogebucht. Wir haben halben Wind von Ost. Das Wetter ist mal wieder sehr bedeckt und immer wieder nieselt es. Äääätzend! In der Bucht machen alle drei Mädels ein Nickerchen und ich schaukel das Schiff gen Rödvig. Der Wind nimmt zu. Vollzeug ist grade noch möglich. In den Boen muss ich manchmal das Groß aufschmeißen. Die Mädels stört das nicht. Johanna liegt in Luv im Salon und stützt sich im Schlaf mit einem Arm an der Tischkante ab! Hochachtung!

Große Wellenberge laufen von Schweden aus herüber als ich bei Stevens Klingt beginne abzufallen. Etwas anluven und wenn die Welle gut kommt: abfallen, Groß auf und ….. hhhhuiiiiiiiiiii. Ein paar schöne Gleitphasen habe ich hinbekommen. Wieder 10,9 Meilen über Grund Spitzengeschwindigkeit erreicht. Aber nur einmal. Hat zum Schluss echt noch Spaß gemacht. Drei Meilen vor Rödvig erwachten dann alle wieder zum Leben. Doris und ich kämpften etwas mit dem Großsegel beim Bergen in der Welle bevor wir einlaufen konnten. Der Yachthafen war uns bei dem Wind zu eng. Wir wählten den Fischereihafen und fanden noch einen super Liegeplatz.


Na, das klappt ja schon super!

Das Leck in der Frischwasseranlage ist gefunden und einen neuen Schlauch hab ich auch bereits besorgt. Jetzt muss nur mal ein paar Stunden gutes Wetter sein. Die Damen können dann auf den Spielplatz und ich kann das alles wieder in Ordnung bringen.




Einmal noch Kopenhagen...... einmal noch nach Hawaii.

Nachreiche: Helsingör Nordhafen.
Hab ich von einem Bild abfotografiert.
Die reinste Bootsembolie!
Da sind wir doch gestern Nachmittag noch von Helsingör nach Kopenhagen gesegelt, damit wir bei dem angekündigten Dauerregen auch etwas unternehmen können. Ratet mal was es nicht gegeben hat? Regen! (OK, Nachmittags gab es einen kurzen Schauer, den wir aber in einem Schuhgeschäft abgewettert haben.) Jedenfalls fand ich, dass wir dann ja auch schön weiter segeln könnten. Doris fand, dass wir jetzt auch erstmal schön im Seemannsheim frühstücken gehen könnten. Naja, also dann erstmal ein Frühstück außer Haus. Vorher aber schnacken wir noch mit ein paar Bekannten, bei denen Doris früher Babysitting gemacht hat. Wir haben sie gestern Abend schon spät gegenüber anlegen sehen. Die Überraschung sich in Kopenhagen zu treffen war ganz groß! Johanna und Marieka haben nach dem Frühstück mit ein paar anderen Kindern mitten im Speisesaal gespielt. Johanna konnte sich wieder mal gar nicht von den anderen Kindern trennen.

Wir bewegen uns wieder in den besten Kreisen:
Die "Queen Mary 2" liegt bei
Helsingör vor Anker.
Jedenfalls sind wir dann völlig satt durch den Ort, durch einen Park, durch eine Kirche und Schloss Amalienburg spaziert. Alles ganz schön. Auch die Garage der königlichen Familie stand offen. Mein lieber Herr Gesangsverein! Erstmal Mittagspause an Bord. Essen gabs nicht, dafür waren wir noch zu satt. Weil Johanna aber heut so ganz lieb war, durften wir alle ein Eis essen.
Danach sind wir in die Cafeteria des „Magazin Du Nord“ gedackelt. Da gabs einen großen Kaffe und die Kinder konnten in der Spielecke wieder mit anderen Kindern spielen. Wir haben über den Wlan-Spot Mails etc. beantwortet. Das war alles so locker, da haben wir da auch gleich noch zu Abend gegessen. Johanna und ich sind auf dem Rückweg beim just entdeckten Aldi eingekehrt, Doris und Marieka waren noch kurz im Spielzeugladen.
An Bord musste ich leider feststellen, dass unsere Druckwasseranlage ein Leck hat. Die zweimal 50 Liter Frischwasser haben sich in der Bilge breit gemacht. Alles halb so wild. Back to the Roots, würd ich sagen. Wasser gibt’s jetzt mal kurz nur aus dem Kanister. Am Abend waren die Bekannten noch zu Gast bei uns an Bord. Lange haben wir noch geschnackt und sind erst um kurz vor ein Uhr ins Bett gekommen.

Der netten Crew vom Cat „Auryn“ wünschen wir hier noch eine gute Reise und eine schöne Zeit in Schweden!

Donnerstag, 11. August 2011

Ein schreckliches Ereigniss.....

.......betrübt seit heute unser aller Seelen. Es betrug sich, dass ich um 14 Uhr doch in spontaner Weise eine Regenpause in Helsingör nutzte, um abzulegen und Kurs Kopenhagen zu nehmen. Im Verlauf dieses Abschnitts unserer gemeinsamen Reise ereignete sich folgender, erschütternder Vorfall: Alle Damen der Mannschaft (??) hielten ein Nickerchen, ich segelte allein mit halben Wind durch den Regen. Unter der schönen Insel Ven zog ich unser Schlauchboot zum Heckzaun hoch, um dieses vom vielen Regenwasser zu lenzen. Die Tigerente, unsere lange und treue Weggefährtin, konnte sich bei dem für sie wohl überraschenden Manöver nicht halten. Eine Sicherungsleine rauschte aus und sie ging über Bord. Ich wollte sie retten, rief um Hilfe…… doch stumm gab sie mir zu verstehen, dass wohl nun ihre Zeit gekommen sei. „Vergib mir noch die unendlich vielen und hässlichen schwarzen und gelben Streifen auf dem Gelcoat" rief sie mir noch stumm nach!
Dann verschwand sie im Heckwasser der „Leefke“ auf nimmerwiedersehen im Öresund. Seid gewiss, liebe Leserinnen und Leser, dass ich alles unternommen hätte, um diese arme Seele vor dem nassen Ende zu bewahren…. doch die Tigerente wusste wohl um ihr Ende……..

Trauerfeier im engsten Kreis der Familie:
Morgen 12.30 Uhr in Kopenhagen, Nyhavn 15 (Asia Takeaway Imbiss)

Hier ein Bild aus besseren Zeiten!