Dienstag, 6. September 2011

Was mich viele gefragt haben....

ist z.B.: wieviele Meilen wir in der Zeit zurückgelegt haben, wie es so lange mit zwei kleinen Kindern an Bord gewesen ist und viele anderen Sachen. Das schreib ich alles mal die Tage hier im Blog nieder. Jetzt müssen aber einige Aufgaben hier im Haus erledigt werden, Johanna hat ihren ersten Tag im Kindergarten, Marieka erkundet alles Spielzeug ihrer großen Schwester, etc...... Das braucht alles seine Zeit.


In ein paar Tagen also, gibts hier noch was zu lesen.
Bis dann,
Marcus und die Mädels.....

Bremen, Hasenbühren

Mal wieder Regen beim Aufstehen. Unsere Idee, noch ein paar Tage nach Wangerooge zu fahren, hat sich damit erledigt! Weil wir mit dem auflaufenden Wasser am Nachmittag erst sehr spät ankommen würden, fahren wir knapp vor dem Niedrigwasser in Nordenham los. Gegen den Strom dauert es zwar etwas länger, dafür sind wir aber insgesamt früher da. Großeltern bringen uns unser Auto zum Hafen. Im Regen räumen wir die wichtigsten Sachen ins Auto und brausen nach hause. Alles noch beim alten, nur der Rasen sieht besser aus als bei unserer Abreise! Danke an all die wachsamen Nachbarn, die die 3 Monate auf unser Haus aufgepasst haben.
Wenn wir alles ausgeräumt haben, werden wir die „Leefke“ wieder nach Grohn verholen. Dann ist unsere Reise zu Ende!

Noch mal Großensiel

Heute schwitzen wir im schwülen Wetter. Da helfen nur ein paar kühle Bier. Zwei Vereine der Weser haben Vereinsregatta und müssen sich um jeden Preis durch den Schlick an die Anlage schieben. Die wirbeln mächtig Schmodder auf mit ihren Motoren. Die arme Wasserpumpe. Impeller vernichten, kann man dazu wohl auch sagen. Wir schnacken mit vielen Bekannten die wir die ganze Saison über ja nicht gesehen haben. Zwischendurch noch mal ein kühles Bier. Abends grillen wir ausgiebig mit Oma und Opa. Eine kalte Dusche auf der Anlage und einen Absacker später fallen wir müde in die Koje.


Hochzeit in Großensiel

Doris bekommt von einem guten Freund das Auto geliehen um damit zum Einkaufen zu fahren. War auch nötig. Die letzten Tage sind wir ja von früh bis spät unterwegs gewesen. Am Nachmittag kommt Opa Horst nach dem Dienst zum Kaffe. Lange nicht gesehen. Marieka ist etwas misstrauisch. Am späten Nachmittag legen die anderen Großeltern mit ihrem Boot neben uns an. Wieder ein großes Hallo. Abends sind wir zu der Hochzeitsparty hier am Hafen von Freunden eingeladen. Leider hat sich Marieka auf den letzten Drücker einen dicken Schnupfen eingefangen und ich bleibe lieber mit ihr an Bord. Soll aber ganz nett gewesen sein, die Party.


Nordsee, Nordergründe und Nordenham

Viel Verkehr im Morgengrauen.
Tidengewässer! Ich stehe um 5.45 Uhr auf und lege allein ab. Die Mädels liegen  noch in der Koje und schnarchen. (Wie im letzten Jahr, aber da musste ich schon um 3.00 Uhr los) Insgesamt legen so 10 bis 11 Schiffe ab. Darunter viele Holländer, die ich um ihren langen Heimeg nicht beneide! Ich chauffiere die Damen im dunklen gegen den Wind über die Elbe.  Zunächst  geht’s 4 Stunden stromabwärts. Dann setze ich unser Großsegel und falle in Richtung Weser ab. Wir haben schlechtes Wetter mit Regenschauern, dazwischen aber eine sehr gute Sicht.


Wolkenberge über der Nordsee.
Sogar Helgolands Türme können wir mit bloßem Auge sehen. Stauwasser.  Der Wind nimmt ab, die Wellen lassen nach und wir schnippeln etwas durchs flache Wasser auf Leuchtturm Alte Weser zu. Im Fahrwasser der Weser hat die Flut dann schon eingesetzt und schiebt uns gut voran. Wir ziehen noch bis unter westliche Sandbank, wo fast keine Wellen mehr stehen. Hier können wir den Motor abstellen und die Genua ausrollen. Endlich Ruhe….. Bis Mitte Containerterminal Bremerhaven segeln wir, dann müssen wir für den restlichen Weg nach Nordenham wieder den Motor bemühen. Nach dem Anlegen geht’s schnell auf den Spielplatz. Am späten Abend gibt’s noch ein Bier vom morgigen Brautpaar. Geschafft, schon fast zu hause……
Wenn man mal die Weser sucht, braucht man hier bloß nach
den MAERSK-Schiffen ausschau zu halten.

Ein blinder Passagier ruht sich in der Außenweser
etwas bei uns an Deck aus.


Volldampf nach Cuxhaven

"Hand gegen Koje"
So läuft das hier!
Wir greifen noch unsere bestellten Brötchen ab, duschen kurz und dann geht’s weiter. Durch den Kanal nach Westen. Gute 60 Km liegen noch zwischen uns und Brunsbüttel. Laaaangweilig. Johanna und ich waschen unser Boot  während der Fahrt gründlich oben herum. Am Nachmittag erreichen wir die Schleuse Brunsbüttel. Eine gute Stunde müssen wir hier warten und der Berufsschifffahrt aus dem Weg gehen. Es scheint unendlich zu dauern.... Endlich bekommen wir unser Signal am Mast und laufen in die Schleuse ein.  Auf der Elbe erwarten uns Ozeanriesen und viele andere große Schiffe.

Auf Tuchfühlung im NOK
Die großen Pötte kommen ganz dicht ran!
 Wir müssen auf die westliche Fahrwasserseite ausweichen. Sowas kennen wir aber schon, hier ist halt immer gut was los. Wir motoren weiter nach Cuxhven. Der Ebbstrom hat leider noch nicht wie erwartet eingesetzt. Erst spät läuft das Wasser mit uns. Kurz vorm Ziel baut sich noch eine kurze, hohe Welle auf. 4Mal unterschneidet die „Leefke“ eine dieser Wellen. Das Wasser schießt übers Deck und den Aufbau bis an die Sprayhood. Es knallt ganz schön am Rumpf. Abends in Cuxhaven treffen wir einige Boote, die wir auch in der Ostsee schon öfter gesehen haben. Allgemeine Rückreisewelle würd ich mal sagen. Gleich am Boot sollen wir unser Liegegeld abdrücken, aber ich überzeuge den „Hafenhelfer“ (steht wirklich auf seiner neongelben Warnweste!), dass wir noch Guthaben aus dem letzten Jahr haben . Der Kassenautomat konnte uns damals nämlich Auszahlung machen.

Dieser Dampfer konnte uns auf der Elbe
grade noch ausweichen!
Hat er aber Glück gehabt!
Doris meint ich wäre vielleicht etwas zu direkt aufgetreten. (Sowas kenne ich gar nicht an mir!)  Er ist jedenfalls etwas verdutzt, weis auch nicht so recht weiter und lässt uns deshalb ungeschoren davon kommen. Hihi... Jetzt nur noch Diesel bunkern, aufräumen und alles für den morgigen Tag vorbereiten. Es geht raus auf die Elbe, Nordsee und wieder rein in die Weser. Dieser Abschnitt ist immer etwas anstrengend......
.Abendstimmung kurz vor
Cuxhaven. Wind gegen Wasser auf der Elbe