Mittwoch, 27. Juni 2012

Vlieland


Mittwoch 27.06.2012
Insel Vlieland

Blick vom Leuchtturm Vlieland nach Osten auf den Hafen.
Die Hauptstraße im Ort. Überall stehen hier
solche schönen alten Häuser.
Liegetag auf der Insel Vlieland. Morgens noch viel  Regen, Mittags viele Wolken und Wind, Nachmittags ab und zu Sonne. Vormittags Spaziergang durch den Ort und rauf zum Leuchtturm. Nachmittags an den nahen Strand. Alles voll Sand an  Bord! Bin heute zu genervt  um noch mehr zu schreiben!

Dienstag, 26. Juni 2012

Brückentag, volle Pulle tuckertucker, ach wat weis ich nich noch alles---


Dienstag, 26.06.2012
Sneek

Doa geiht dat lang nach die Eiland, min Deern.... Ick
sech di dat! So, und jetzt schnell wieder Jacke
und Pullover an!
Wecker geht um 06.00 Uhr. Hölle. Gestern haben wir noch „etwas“ Weißwein getrunken und ich habe lange an unserem Logbuch geschrieben. Deswegen fällt mir das Aufstehen heute Morgen etwas schwerer als sonst. Aber „wat mut, dat mut! Und wenn Mutti nache Insel hin mut, dann mut Mutti nache Insel hin! Um 07.09 Uhr habe ich bereits Frischwasser gebunkert, Müll weg gebracht und Kaffe gekocht. Auf geht’s nach Harlingen! Wenigstens mal versuchen auf die Inseln zu kommen!
Tuckertuckertuckertucker....
Bei manchen Posts fällt es mir ja schwer eine passende Überschrift zu finden. Bei diesem hier fallen mir alle Stunde eine neue lustige ein........ Brückentag zum Beispiel!!! Diese Dinger gehen mir jetzt doch langsam mal auf den Nerv! Alle paar hundert Meter so eine verflixte Brücke vor der Nase! Vorbei an Grou und Leuwaarden nach Harlingen. Unterwegs gibt`s lecker Mittagessen von Papa. Ausnahmsweise mal ohne Zitronenpfeffer.
Tuckertuckertuckertucker.....
Das Objekt der Begierde: die schöne Insel Vlieland!
Um 14.00 Uhr sind wir in Harlingen vor der Seeschleuse und stellen fest, dass das Wetter immer mehr aufklart und der Wind abnimmt . Wir wittern Seeluft! Ok, Wind aus Nord-West zwar, aber das haste hier ja immer! Wir wundern uns etwas über die spürbare Aufbruchstimmung hier vor der Seeschleuse. Es werden immer mehr Boote die raus schleusen wollen. Ich schnappe mir den deutschen Tidenkalender und kopple das ungefähre Hochwasser von Borkum nach Harlingen zusammen. Hochwasser ist quasi ….. gleich! Alles scheint zu passen. Ok, wir haben zwar schon 36 Meilen hinter uns heute, aber diese günstigen Voraussetzungen scheinen verlockend! Wir entscheiden uns für........ weitere 20 Meilen nach Vlieland! Achtung: Umschalten auf Seebetrieb!
Diese Dussels müssen ja unbedingt jede Tonne abfahren......


In der Schleuse also noch schnell abwaschen, nicht das uns nachher noch das Geschirr noch um die Ohren fliegt auf der Nordsee! Raus aus dem Hafen sehen wir viele Segler die unterwegs sind. Viele gehen raus zu den Inseln. Auf halben Weg überlegen wir noch kurz, ob wir nach Vlieland oder Terschelling anfahren sollen........ Ich entscheide für Vlieland. Durch mein unkonventionelles „Schnibbeln“ des Fahrwassers holen wir noch ein paar Meilen heraus, und führen kurz vorm Hafen von Vlieland das Feld an. Man MUSS doch nun nicht wirklich JEDE Tonne nehmen! Auf der Zielgraden steht uns der Strom entgegen. Durchs Wasser machen wir 6,5 Knoten, über Grund aber nur 2,5 Knoten....... Im Hafen ist dann aber noch viel Platz und wir können eine Box belegen. Klasse. Um 17.00 Uhr sind wir fest auf Vlieland! 10 Stunden Fahrt unter Motor! Schnauze Voll für heute würd ich sagen! Wir liegen genau neben einer anderen WINNER 950. Die Herrencrew erweist sich aber als sehr mit sich selbst beschäftigt. Unser anderer Nachbar will mir das erst gar nicht glauben, dass wir heute aus Sneek gekommen sind. Zweimal fragt er nach, wie viele Meilen wir heute gemacht haben. Na gute 52 nM halt, gell?

Ein ganzes Schipli voll Fahrräder legt hier gleich an......
Der Hafenmeister kassiert uns hier voll ab. 44,22 € für zwei Nächte! Egal....... wir genießen jetzt erst mal diese schöne Insel

Montag, 25. Juni 2012

Statistische Erhebung

Hossa Sportsfreunde...
Die "Leefke" ist jetzt bereits einen Monat unterwegs. Ich habe mir diesmal Mühe gegeben alle anfallenden Kosten, Verbrauch  und die zurückgelegten zu Meilen zu notieren. Falls jemand daran Interesse hat, was ein Monat Urlaub in Holland auf einem 10 Meter Boot mit vier Personen kostet, der kann uns per Mail oder Kommentar anfunken.
Marcus

Sneek


Montag 25.06.2012
Sneek, Stadtgracht.

Marieka und ich gehen zum ALDI Einkaufen! Das dauert entsprechend und ist mir für den Vormittag genug Abenteuer! „SELBER“ ist ihr neues Lieblingswort! Selber laufen, selber essen nur nicht selber saubermachen! Nach dem wir wieder an Bord sind, koche ich uns ein lecker Mittagessen. Nudeln mit Lachssauce, gewürzt mit diesem leckeren Zitronenpeffer ( wo hab ich den nur her? Ach ja........ ) und Brokkoli. Dann: Mittagspause! Die Geschäfte hier machen am Montag immer erst um 13.00 Uhr auf. Nach dem Essen wird Doris doch etwas nervös und sie geht mit Johanna schon mal in den Ort. Ich warte an Bord, dass Marieka aufwacht.
Die beiden Teufelsbraten machen immer
öfter gemeinsame Sache!!!!
Durch Zufall treffen wir uns alle später im Ort bei DEM Eisladen in Sneek wieder. Marieka steht übrigens auf Schokoladeneis! Nach dem Eis trennen wir uns wieder. Ich besorge noch für einen Euro so einen Seifenblasenmacher der hier grade Inn ist. Hätte jetzt nicht gedacht, dass das Ding der Renner wird. Jedenfalls macht Marieka den totalen Alarm an Bord und ich muss auf den letzten Drücker nochmal mit Johanna in den Ort laufen und einen weiteren Seifenblasenmacher kaufen! Sowieso ist die Kleine heute total gnaddelig! Am Abend erfahren wir vom Hafenmeister, dass die letzte Brücke vor uns erst um 9.00 Uhr das erste mal öffnet! Das ist zu spät! Ich habe nämlich einen frischen Wetterbericht gezogen. Dieser sagt für morgen noch 6 aus WNW, Mitte der Woche aber ein „Windloch“ voraus. Vielleicht schaffen wir es doch noch nach Terschelling oder Vlieland! Schön wärs! Jedenfalls verholen wir also noch schnell hinter die Brücke in die Nähe des „STAY OKAY“ und bunkern, weil`s sich anbietet, 40 Liter Diesel. Wenn alles klappt fahren wir dann morgen über Grou und Leuwarden bis nach Harlingen! „Staande-Mast-Route“ Johanna trifft abends auf dem Steg zwei deutsch Mädels die sie, gleich als es anfängt zu nieseln, mit an Bord ihrer 13 Meter Motorboot-Chartermöhre mitnehmen. Abendessen inklusive! Klasse. Marieka schläft schon, also können wir unser Abendessen allein genießen......
Morgen gehts früh los. Wahrscheinlich erstmal kein Wlan.
Marcus

Heeger Meer, wat willste mehr...?


Sonntag, 24.06.2012
Nije Krúzpole

Nach dem Frühstück gibt`s eine Geschichte
vorgelesen.
Eins vorweg: in 6 Monaten ist Weihnachten! Nicht dass nachher wieder keiner von nix wusste!
Es regnet wie.....wie...... ach wie immer halt! Ich lege alleine ab und segle nur mit der Fock rüber nach Heeg. Doris hält im Salon die Kinder im Schwitzkasten! Heeg besteht aus einem total unübersichtlichen Kanalsystem. Es geht linksrum, rechtsrum, überall stehen Häuser und liegen Boote. Verwirrend! Nur mal so nebenbei, hier ein Grundstück zu kaufen, dass halte ich nicht als eine gute Investition in die Zukunft. Das ganze Land guckt hier, wenn`s hoch kommt, mal grade einen halben Meter aus dem Wasser! Wir laufen nur unter der Fock bis in die vom Handbuch empfohlene Marina. Die ist uns aber sowas von zu groß und unsympatisch, dass wir nur Frischwasser bunkern und über die Kanäle weiter segeln.


Sneek, 500 Meter von der Innenstadt. Schaut euch mal
unsere Nachbarn an. Ich erwarte eigentlich, dass die
jeden Moment anfangen für uns zu sammeln!
Sind aber alles Chartermöhren!
 Es regnet die ganze Zeit! Ich habe in meinen Seestiefeln schon nasse Füße bekommen. Premiere! Bei den vielen Kanälen hier muss man aufpassen sich nicht zu verfahren. Es gibt Gabelungen, Kreuzungen, ja sogar Umleitungen! Ich biege in den richtigen Kanal ab und wir machen nur mit der Fock 6,7 Knoten Spitze. Friesische Weite wechselt mit sehr schönen Häusern und Grundstücken, dann Kühe, dann wieder dieser Weitblick, dann schöne Häuser,..... dann wieder Kühe,....naja und so weiter halt! In einem kleinen Ort kurz vor Sneek legen wir gemütlich an und machen wir Mittagspause. Ich entdecke quasi direkt vor unserem Boot die Duschen des Gemeindeanlegers. Doris erklärt diese nach „fachfrauischer“ Besichtigung für geeignet, und so gehen wir nach dem Essen alle unter die Dusche! Johanni und ich treffen in der Dusche den Weihnachtsmann. Er war sozusagen „under cover“ in seinem orangen Ostfriesennerz, aber der lange weise Bart hat ihn ganz klar verraten! Nach dieser Wellnessanwendung segeln wir noch weiter bis Sneek. In Sneek gibt’s einen ALDI, Lidl und eine Tanke direkt am Kanal! Da müssen wir Morgen unbedingt ganz früh hin! Aus irgendeinem Grund gehen nämlich die Gummibärchen zur Neige! Eine Marrekrieten-Anlegestelle kurz vorm Ort geht bei dem Wind leider gar nicht, und so fahren wir am Wahrzeichen der Stadt vorbei und in den Kanal, der mitten durch die Stadt hindurch führt. Es ist schön hier. Hauptsächlich schön eng! Doris bekommt schon wieder zu viel. Ständig muss ich auf den Gegenverkehr warten oder diesem ausweichen. Zum Anlegen mit der Nase in den Wind, muss ich auf dem engen Raum die LEEFKE irgendwie gewendet kriegen. Jetzt noch ein ganzes Stück im Kanal rückwärts fahren, wieder Gegenverkehr, der starke Wind dreht mir den Bug quer zum Kanal und ach...... vorwärts, rückwärts, Vollgas, Aufstoppen! Jetzt reicht`s mir hier aber, jetzt bin ich dran! In einem Affenzacken jagen wir nun mit dem Wind von vorne rückwärts durch den Kanal in unsere anvisierte Anlegestelle, einmal muss der Motor noch alles geben........ und passt! Huiii....! Wo ist hier die nächste Dusche für mich? Nachdem wir uns alle beruhigt haben, warten wir noch eben den nächsten Schauer ab, und bringen dann die Kinder nochmal zum lüften raus! Feierabend!


Sonntag, 24. Juni 2012

Einsame Insel

Samstag 23.06.2012
Nije Krúzpole

Die Imperialen Truppen schwärmen aus
um die Insel in Besitz zu nehmen!
Wir liegen quasi in mitten dieser Insel mit dem komischen Namen, in mitten des Heeger Meeres. Diese Insel besteht eigentlich nur aus dem Hafen. Das meiste Land ist hierfür ist wohl aus der Insel heraus geknabbert, und am Rand wieder abgeworfen worden. Ringsherum stehen noch ein paar hohe Bäume, etwas Wiese, Schilf und viele Brennnesseln! Ist aber total urig hier und vor allem ruhig! 52°55.849Nord und 005°30.717 Ost . Müsst ihr mal bei GOOGLE-MAPS eintippern. Die Insel gehört auch zu dem Freizeitverband „De Marrekrieten“ und ist somit auch noch umsonst! Jedenfalls haben wir alles was wir brauchen. Wasser, Batterie und Lebensmittel sind im grünen Bereich. Wir bleiben also noch einen Tag. Am Nachmittag kommt sogar die Sonne raus und brennt auf uns hinunter.
Rauf klettern geht schon super, runter klettern....
ähh, Paaaapaaaa!
Wir reißen alle Luken auf und hängen alles zum Lüften raus was nicht niet- und nagelfest ist!


Sieht etwas wild aus vom weiten! Im Heeger Meer sind trotz des vielen Windes viele Segelboote unterwegs. Gen West mit dickem Ölzeug auf der Kreuz oder mit Motor, und gen Ost nur mit T-Shirt vor dem Wind. Für jeden was dabei. Wir wollen über die Insel spazieren. Erst einmal bekommen Marieka, Johanna und ich einen Wanderstock aus einer Weide geschnitzt, dann geht es los. Vielleicht ist dies ja sogar eine alte Pirateninsel? Das muss unbedingt erkundet werden. Als wir aber auf die Wiese kommen, ist Blumenflücken für Mama dann doch wichtiger! Weiber! Eine lange Mittagspause....... Am Nachmittag müssen wieder viele Bilder gemalt werden, damit die Buntstifte endlich mal wieder angespitzt werden können! Anspitzen ist sowieso das aller tollste! Doris geht auch nochmal mit den Lütten über die Insel. Am Abend lesen wir noch Geschichten vor, dann sind wir alle müde.... vom nix tun!


Johanna hopst mir gegen den Wind
in die Arme.

Seifenblasen im Niemandsland...


Es war ne harte Überfahrt,........

Freitag 22.06.2012
Enkhuizen
Heute wird mal  nicht rumgetrödelt hier!

Was ich schon immer mal gemacht haben wollte:
  • zum ersten mal das Großsegel reffen müssen: erledigt
  • Bei 7-8 Windstärken über das Ijsselmeer donnern: erledigt
  • 9,5 Knoten nur mit einfach gerefften Groß segeln: erledigt
  • Im Kanal nur mit der kleinen Fock 7,7 Knoten segeln: erledigt
Heute ist Freitag der 22.06.2012, Enkhuizen, Holland
Nach dem Gewitter der Nacht ist uns der Wind erhalten geblieben. Wind haben wir sogar satt für alle! Angesagt für die Nächsten Tage sind westliche Winde um 7-8 Bft. Um 08.00 Uhr wecken uns die beiden Mädels. Beim gemeinsamen Frühstück überlegen wir wie`s weiter gehen soll mit uns.

Da oben, da kommt etwas auf uns zu, das ist noch
schneller ist als wir grade....... viel schneller!
Ursprünglicher Plan A: Über Kornwerdersand und Harlingen nach Vlieland und Terschelling zu segeln. Bei dem Wetterbericht und einem Durchschnittsalter der Bootsbesatzung von 18,25 Jahren eher unangebracht! (Cool, im Durchschnitt bin ich wieder 18!!!) Deswegen entscheiden wir uns zu Plan B: Rüber über die untiefe Ijsselmeerpfütze und in den Westfriesischen Kanälen und Binnenmeeren verstecken bis das Wetter wieder eher unseren Idealen entspricht. Gesagt, getan! Wir legen ab und bereiten noch im Hafen von Enkhuizen alles vor. Die Sportskameraden die sich nicht trauen, verfolgen wie wir mit einem Reff im Groß noch im Hafen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigen...... Die „Leefke“ geht echt gut ab mit uns. Ich denke daran zurück, als wir letzte Woche hier mit dem Junioreigner der „WINNER“-Werft gelegen haben. Bei dem lief die ganze Zeit „The WINNER take`s it`all“ von ABBA in Endlosschleife an Bord! Hoffentlich nicht nur ein Verkaufshit!? 


...... und recht hat er wieder! Eben war da vorne noch
Land in Sicht!?
Die „LEEFKE“ brackert mit uns jedenfalls in Rauschefahrt rüber nach Stavoren. Es fehlt immer nicht viel für eine amtliche Glitsch! Kurz vorm Ziel kommt kommt von achtern Front mit noch mehr Wind und Platzregen auf. Johanni ist die dunkle Wolke und der viele Regen nicht geheuer. Sie versteckt sich im Windschatten von Mutti. Marieka verschläft wieder alles in ihrer Koje. So müssen wir die letzten zwei Meilen zur Hafeneinfahrt nach Stavoren bei null Sicht im Blindflug mit 9,5 Knoten bewältigen. Ein Hoch auf unseren Kartenplotter und den Chip von Schwiegervater! Der Schleusenwärter erwartet uns schon mit offenen Toren. Im Kanal Richtung Heeger Meer segeln wir nur unter der kleinen Fock noch bis zu 7,7 Knoten. Wie gesagt, heute gibt’s Wind genug für alle.....


9,5 Knoten nur mit gerefften Großsegel.
Könnte da ruhig öfter mal stehen wenn die Sonne
scheint.




 Doris findet, während ich drinnen Hühnchenbrust in Saté-Sauce mit Reis und Brokkoli für uns koche, im Heeger Meer eine kleine Insel mit Hafen, in der wir nach über 21 gesegelten Meilen anlegen. Feierabend für heute. Die 13 Meilen übers Ijsselmeer haben wir in ca. 1 Stunde und 40 Minuten bewältigt, was einem Schnitt von knapp 7,8 Knoten entspricht! Das kann sich, glaub ich, durchaus sehen lassen....... Hat jedenfalls mal Spaß gebracht! Der bläst auch hier immer noch so dolle, dass man lauter reden muss.....



Freitag, 22. Juni 2012

Windig hier, wie am Kap Hoorn!


Donnerstag 21.06.2012
Hoorn

Etwas windige Veranstaltung hier heute.....

So, jetzt geht’s gleich weiter. Schnell noch die Brötchen futtern die Johanna, Marieka und ich eben vom Bäckersladen geholt haben und dann ab. Wind iss genug und aus der falschen Richtung auch noch. Gestern hat Doris noch irgendwo Westwind um die 3 Bft und geschätzte 24 Sonnenstunden fürs Ijsselmeer gelesen. Tja, ich kann sagen, dass wir heute Morgen das genaue Gegenteil vorgefunden haben! Hier in Hoorn haben wir aber eine Menge Geld gelassen, und die Erfahrung sagt: wo du viel Geld gelassen hast, kannst du auch gut noch mehr Geld lassen! Deswegen, der Bordkasse zu liebe, schnell weg hier! Aber der Motor bleibt heute nur fürs Nötigste! Ich erinnere alle anwesenden Crewmitglieder, dass das Stück glasfaserverstärkter Kunststoff zu ihren Füßen ein SEGELBOOT ist. Langsam kehrt die Erinnerung 

Abgeklärte Truppe meine Crew!
Auf der Freiwache einfach eingepennt!
Wenn die weiter so schnell wachsen, brauch ich
bald ein größeres Cockpit!
(oder Ernüchterung) zurück. Das Großsegel wird gesetzt und wir gehen hoch ran. Gute 3 Meilen bis zur Landspitze müssen wir auf der Kreuz schaffen, dann könnte es ein Anlieger werden. Leider haben wir noch die Genoa angeschlagen. Naja, wird schon.... Ein paar andere und größere Boote laufen mit uns, machen einen langen Schlag ins Markermeer hinaus und wenden erst spät zurück. Wir kreuzen bei dem Wind und Wellen lieber unter Land und liegen dann an der Landspitze vorn! Einmal noch hoch ran, dann einen Schrigg in die Schoten und :„Schön wars mit euch, aber ich muss nu ma weiter, gell!“ 7,9 Knoten Spitze beim Anlieger. Was die Kiste jetzt wohl leer und mit anständigen Segeln bringen würde? Marieka und Johanna war das Kreuzen nicht ganz geheuer, nun auf dem Anlieger schlafen die beiden einfach auf Lee in der Plicht ein! Rucki-zucki sind wir vor der Krabbersgattschleuse und erwischen sogar noch einen Schleusengang vor unserer Konkurrenz! Einzig eine J109 ist uns langsam achteraus aufgekommen! Das verpatzte Schleusenmanöver holt uns dann schnell wieder auf den Boden der Tatsachen! Wir legen wieder im alten Gemeindehafen an. Nachdem Marieka, wieder Erwarten, meine ganze Pasta mit Meeresfrüchten wegmümmelt, machen wir alle eine Pause. Danach Landgang zum Spielplatz am Yachthafen. Da alle Wetter- und Windberichte wenigstens für Morgen W-SW 5 vorhergesagt haben, wechseln Johanna und ich nach dem Abendessen noch von Genoa auf die Fock, nicht dass wir da morgen beim segeln umfallen. Während der Arbeit quatscht sie unseren holländischen Nachbarn voll, der wohl nur die Hälfte versteht, aber bei Johannis dramatischen Geschichten irgendwie nicht den Absprung schafft. Dabei fällt mir ein, Paul ist wieder da.......! Jetzt ist es grade 23.00 Uhr und über uns donnert ein Gewitter, dass ja wohl hoffentlich morgen vorbei ist!

Donnerstag, 21. Juni 2012

Hoorn, noch mal von vorn.....


Mittwoch 20.06.2012
Hoorn

Der Hafen von Hoorn, morgends vom Wasser aus gesehen
Zweiter Tag in Hoorn. Das Wetter ist heute erste Sahne. Wir laufen ganz leise nur unter der Genua aus dem alten Binnenhafen aus und legen uns fürs Frühstück dicht unter Land vor Anker. Herrlich ruhig hier. Die Sonne scheint schon. Wir frühstücken ganz gemütlich und machen anschließend Ordnung im Schiff. Doris hat einen langen Einkaufszettel geschrieben den Johanna und ich heute abarbeiten sollen. Doris muss für Marieka neue Schuhe kaufen. Marieka wächst trotz ihrem geringen Nahrungsmittelkonsum doch schneller als vermutet. Wieder unter Segeln laufen wir in den großen Yachthafen ein. Johanna und ich finden den örtlichen „ALDI“ und können fast alles Aufgetragene besorgen. Noch schnell ein Eis am Stiel, doch...... keiner weiß wie sowas geht.......... Johanna knickt ihr Schokoladeneis schon nach geschätzten 30 Sekunden noch im „ALDI“ vom Stiel ab! Wie geht das? Ist Johanna der neue "Schokoeisurigella", oder was? Dann, ….dann geht alles noch viel schneller! Ruckizucki sind Finger, Mund, Nase, Haare, Ohren, Pullover und der Fußboden voll Schokoladeneis! Jetzt würd ich sie gerne kräftig schütteln.... aber wo noch anfassen ohne selber Schaden zu erleiden? Ganz ruhig bleiben jetzt.
Die "Alte Waage" in Hoorn. Nur eines von angeblich
300 Baudenkmälern!
Wir schleppen uns mit dem Einkauf zurück zum Hafen. Alles verstauen und Johanna umziehen. Hier erwartet uns der Hafenmeister. Wir hätten uns beim Einlaufen nicht gemeldet, was ja wohl in ganz Holland so Usus wäre, und bezahlt hätten wir auch noch nicht! Böse, böse, böse...... Ich erzähle ihm dass er wohl schon länger nicht mehr „in ganz Holland“ mit dem Boot unterwegs gewesen wäre, weil dass nämlich meistens kein Schwein interessiert, sein „beim Einlaufen melden“! Ganz besonders nicht, wenn in seiner Meldehütte kein Schwein sitzt! Aber trotzdem werde ich natürlich gleich wenn ich meinen Kram erledigt habe zu ihm rauf kommen und mein Liegegeld bezahlen, ist schließlich Ehrensache! Da wusste ich auch noch nicht dass der 16.50€ von mir haben will. Ganz schön viel Geld für nix! Oben im seinen Office wollt der mich dann komplett durchleuchten mit seiner EDV. Was der nicht alles von mir wissen wollte: Name, Vorname, Heimathafen, Wohnort, Anschrift, Telefonnummer, Bootsdaten, Blutgruppe, Lieblingsessen........ Ich hab ihm gesagt, dass ich kein Freund solcher Datensammlungen bin und das ihn das alles auch nix angeht. Nachnahme, Bootsname und Heimathafen kann er kriegen, den Rest muss er sich halt ausdenken! Bezahlt ist bezahlt, und tschüss! Wie kommt das nur, dass ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder mit Menschen in solch doch wirklich sehr wichtigen Positionen aneinander gerate? Als der unangenehme Teil erledigt ist, gehen Johanna und ich wieder in den Ort um dort Doris und Marieka zu treffen. Die beiden Kleinen sind heute aber wieder sehr anstrengend, und wir sind froh als sie dann im Bett verschwunden sind! Der Hafen hier ist einfach nur groß, langweilig und steril. Häfen wie diesen gibt’s überall. Eine Erfahrung, die wir auch letzten Sommer in Schweden gemacht haben: in den kleinsten Häfen liegt`s sich am gemütlichsten!

Das war`s mit Amsterdam


Dienstag 19.06.12
Morgenstimmung über der Oranje-Werft
Amsterdam, Sixhafen.


Die zwei Diven chillen auf dem Vordeck!
Früh machen wir uns auf den Weg, raus aus der großen Stadt Amsterdam. Schleuse und Klappbrücke als vorerst letzte Hürde sind schnell passiert. Kurs Ost liegt an. Erst noch mit dem Motor, dann unter Segeln. Es geht langsam voran. 3 Knoten machen wir ganz entspannt bei dem schönen Wetter. Ich räume während der Fahrt die Backskiste komplett aus und wieder ein. Wenigstens etwas Ordnung in dem Loch schaffen. Vorbei an Marken, Volendam und Edam. Unser Ziel für heute ist Hoorn. Die Kinder können wir heute wieder nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Nur Blödsinn im Kopf. Der Wind schläft mitten auf dem Markermeer irgendwann kurz vor Mittag ganz ein. Noch einmal eine Stunde mit dem 
Motor, dann reicht der Wind für die letzten Meilen mit mal wieder. Unter Segeln laufen wir in den Hafen ein und machen im schönen Binnenhafen fest. Genau neben unserem Boot ist ein Spielplatz mit einem Karussell, dass eigentlich mehr für Erwachsenen gedacht ist. Johanni ist sofort Feuer und Flamme für das Gefährt. Mir ist es für die kleinen schon etwas zu schnell unterwegs. Für Marieka hole ich lieber den Bootsmannsstuhl von Bord, den ich an einer Seite des Karussells anbinde. So können jetzt beide Kinder gleichzeitig durch die Luft gewirbelt werden. Nach einer Kaffeepause machen wir einen Spaziergang und entdecken wie schön der Ort Hoorn ist. Leider ist es schon wieder Zeit fürs Abendessen und deshalb werden wir morgen noch hier bleiben und uns einmal genauer umschauen. Der Abend endet bei einem Weißwein in der wirklich schönen Kulisse des alten Binnenhafens. 
Binnenhafen in Hoorn.
Marcus

Dienstag, 19. Juni 2012

Heute ist Muttertag....


Montag 18.06.2012
Amsterdam, Sixhaven

Wohl das Antifouling fürs Dach vergessen...?
.....nämlich mein  Muttertag! Aber wie sollte es anders sein? Es regnet, nein, es gießt in Strömen. Dabei wollte ich doch auch Amsterdam bei Sonnenschein ansehen. Ich kann mich gar nicht richtig aufraffen, aber nach dem Frühstück werde ich von Bord geschickt. Chic bin ich auch! ;-) Habe meine Regenjacke und meine Gummistiefel an, echt chic! Leider haben wir keinen Schirm an Bord und ich kann mir ja nicht gleich neue Klamotten in der City kaufen. Ich laufe wie Marcus erstmal die Grachten entlang und erlebe das normale Amsterdamer Stadtleben. Viele schöne Häuser, aber auch viele Baustellen.


Garten wegen Hochwasser geschlossen .......
 Ich habe Glück und nach ein paar Stunden ist es sogar trocken. Ich entdecke einen Spielzeugladen, der eine 5 Meter hohe Decke hat und bis oben hin mit Spielzeug vollgestopft ist. Hier gibt es glaube ich alles, bis auf Lego und Hello Kitty. Mittags esse ich in dem von Marcus empfohlenen Laden „Wok to Walk“ und es ist echt lecker. Dann versuche ich alle Stellen zu besichtigen, die Marcus mir auf dem Stadtplan eingezeichnet hat und trinke Nachmittags noch einen Kaffee auf der Terrasse an der Binnenalster und ruhe meine Füße aus. Jetzt muss ich nur noch den Hello Kitty Haarreifen für Johanna besorgen und dann mach ich mich auf den Rückweg zur Leefke. Kaum habe ich die Fähre verlassen und laufe am gegenüberliegenden Kanalufer entlang, werde ich schon von meinem Schatz durchs Fernglas gesichtet und so kommen mir Johanna und Marieka alleine auf dem Parkplatz entgegen. Deren Freude ist natürlich groß, dass ich endlich wieder da bei und ich muss auch gleich wieder Anschwung auf der Schaukel machen. Mit freundlichen Grüßen eure Doris.    
Einmal Volltanken, Baby......

Montag, 18. Juni 2012

Heute ist Vatertag,

Sonntag 17.06.2012
Amsterdam Sixhafen
Ist das hier voll am Sonntagvormittag.....

.......nämlich mein persönlicher Vatertag! Nach der aufreibenden Exkursion vom Vortag, gehe ich heut mal alleine los. Doris geht mit den Mädels auf den Spielplatz. Es ist Sonntag früh am Morgen und es ist noch ruhig im Ort. Klasse. Ich spaziere um die äußeren Grachten der Stadt. Echt schön die vielen alten Häuser. Wenn ich bloß so ein anständiges Dinghy hätte. Schön eine Kanne Kaffee, ein paar Croissants, Marmelade, vielleicht etwas Rührei mit Zitonenpfeffer, einer entsprechend besonderen Begleitung, und was halt noch so alles zu einem leckeren Frühstück dazu gehört. Dann rein in „dat lütje Botje“ und auf den dicken Polstern hockend langsam in der Morgensonne durch die Grachten klötern. …...Wo sind denn hier wohl die längsten und dunkelsten Brücken unter denen man lang fahren kann.....? 


Sind die neuen Gebäude hier alle klotzig, klobig und
 genau im rechten Winkel erstellt, fällt dieses etwas
aus dem Rahmen. Schätze aber wenn Agent Mulder
 und Agent Scully an Bord gegangen sind, dann  ist das Ding
kurze Zeit später wieder verschwunden!
Am besten gefallen mir hier noch diese elektrischen Dinghy`s. Die Dinger hört man überhaupt nicht mehr wenn die aufkommen.... Tja, ...diesmal jedenfalls bleibt`s bei einem Croissant aus dem Backshop, einen Erdbeer-Orangen-Smoothie und einem von Bord mitgebrachten Apfel zum zweiten Frühstück. Auch lecker. Alles was mich hier auf meiner Bank an der Gracht stört, sind die Straßenbahnen dahinten. Die quietschen vielleicht in den Kurven....... denen könnste pauschal einen Schleifwagen ankuppeln! Ich gebe ja zu, mit Lärm stehe grade etwas auf Kriegsfuß!
Platz ist in der kleinsten Hütte.....
Was ich auch nicht wusste, die Geschäfte in der Innenstadt machen hier auch am Sonntag ab 12.00 Uhr auf!!!! Och nööööö, am Nachmittag wird das bald noch voller als gestern am Samstag! Erschreckend! Die Menschenmassen drücken sich durch die vielen engen Gassen. Besonders die, in denen sie noch eine andere Art von Verkehr vermuten! Ein ruhiges Cafe mit Terasse direkt an der Binnenamstel mache ich noch aus. Klasse. Kurze Pause. 

Leider muss ich mich jetzt noch einmal quer durch den Ort drängeln um zur Fähre zu kommen. Hilft ja nix. Auf dem Rückweg gehe ich dann doch noch in ein Geschäft um den Lütten ein kleines Mitbringsel zu besorgen. Für Marieka ist das schnell erledigt, für Johanna allerdings finde ich irgendwie nichts passendes. Muss Doris halt morgen erledigen. Morgen ist nämlich Muttertag!

Ausflug nach Amsterdam


Samstag 16.06.2012
Amsterdam, Sixhafen.

Die kleine Einfahrt zum kleinen Sixhafen, das stark befahrene
Fahrwasser und ganz links schon die Mainstation
von Amsterdam
Über Nacht hat der Wind nochmal zugelegt. War vielleicht doch gut, dass wir uns gestern bei dem Mistwetter bis hier her gequält haben. Guten Morgen. Wir brauchen mit den Kleinen wieder über zwei Stunden vom Aufstehen bis „Status Landfein“ erreicht ist! Gott sei Dank fahren die Fähren rüber nach Amsterdam-City pausenlos. Johanna und ich haben gestern schon den Weg zum Fähranleger erkundet. Schnell sind wir auf der anderen Seite und zwischen uns und der Stadt liegt nur noch der Bahnhof. Der kürzeste Weg geht für uns mitten-durch. Von diesen Zugangskontrollen/Kassenautomaten a`la U-Bahn lassen wir uns einfach mal nicht aufhalten. Zur Stadtseite werden wir mit den vielen anderen Menschen aus dem Bahnhof gespült und wissen erst gar nicht welche Richtung wir einschlagen müssen. Erstmal zu diesem Touribüro da hinten und einen Stadtplan organisieren. Danach tingeln wir, jetzt nicht mehr Planlos, dafür aber immer noch Ziellos durch die City. Hier ist überall sehr viel Verkehr. N
Viele kleine Gassen und Hinterhöfe abseits der
Hauptverkehrswege. Hier kann man gemütlich
Pause machen.
ach der Straßenverkehrsordnung in Deutschland (der StVO), § 37 Wechsellichtzeichen, Dauerlichtzeichen und Grünpfeil, ordnet ein rotes Dauerlichtzeichen: "Halt vor der Kreuzung" an. Dies ist hier, ähnlich der Region um Antalya in der Türkei, nicht so. Hier gibt sie lediglich an, welcher der zwei aneinander geratenen Verkehrsteilnehmer lauter auf den anderen meckern darf! Es ist jedenfalls stressig mit Johanna und Marieka durch den Ort zu laufen. Doris lässt sich vor einem Supermarkt noch schnell von einer Taube, dessen Halter nicht ermittelt werden konnte, auf den Kopf pupsen, Johanna kann wieder mal überhaupt nicht hören und ist nach entsprechenden Belehrung immer total eingeschnappt.

Amsterdam halt......
Klein Marieka püschert sich im Ort zweimal komplett nass, sodass wir statt für Doris, neue Klamotten für Marieka suchen müssen. Super! Das stellt sich dann jedoch als geringeres Problem  heraus. H&M, Hema, Veromoda, MC Donalds und Burger King wechseln sich regelmäßig alle paar 100 Meter mit diesen ramschigen Gift- und Souvenier-Shops ab. So richtig was Dolles ist hier nicht auszumachen, aber wirklich weit sind wir in dieser Truppenstärke auch nicht vorgerückt. Das Vergnügungsviertel, in dem die Mädchen in ganz kleinen Wohnungen mit nur einer Tür wohnen und außer für Unterwäsche kein Geld für Klamotten haben, streifen wir nur kurz. Schätze meine schnell ausgedachte Erklärung für Johanna war zu weit daher geholt! Letztendlich wird mir das mit den Kindern in diesen Menschenmassen aller Couleur zu viel. Wir verabschieden uns von Doris, die hier alleine noch eine Bonusrunde dreht. Ich schleppe mich mit den Kleinen zurück zum Boot. Fast wäre Johanna mir noch auf eine falsche Fähre gedackelt. Sie war dann ganz erstaunt, woher ich mich hier in der fremden Stadt so gut auskenne.......... „Tja, „sag ich, „Papa kennt den richtigen Weg, klein Johanna kennt immer nur.........!“ Naja, lassen wir das ....... ! Zurück schnell noch mal auf den Spielplatz und dann Abendessen und ab ins Bett! Das ganze mit Sonderrechten wenn`s sich einrichten lässt! So wie heute können wir Amsterdam jedenfalls nicht erkunden. Als Doris später wieder da ist, beschließen wir unseren Aufenthalt in Amsterdam um einen Tag zu verlängern. Die nächsten beiden Tage werden wir getrennt vorgehen. Sonntag gehe ich alleine auf Streifzug, Montag dann Doris. Das kann ja was werden..........

Freitag, 15. Juni 2012

Nahezu unmöglich, oder?


Freitag 15.06.2012
Volendam
Marieka und Doris schauen aus der warmen und
trockenen Kajüte gerne mal nach dem Rechten.......
Hatten wir gestern noch totales Superwetter hat sich die Lage über Nacht leider genau ins Gegenteil gewandelt. Ost-Südost 5, Schauerboen und Regen! Klasse! Bei dem Wetter bleiben wir garantiert noch einen Tag hier. Ich hab ja schließlich Urlaub! Wir schlafen aus. Jedenfalls solange es geht. Nach dem Frühstück bereiten wir uns auf einen Liegetag in Volendam vor. Strom legen, Müll wegbringen, Frischwasser bunkern, Duschen erkunden, evt. noch Ruckfender anschlagen...... Beim Hafenmeister hängt ein Wetterbericht für die folgenden Tage aus....... Ups...... Es wird mehr, es wird schlechter! Der Wind soll noch zunehmen und so drehen, dass er uns genau entgegen steht! Wieder an Bord halten alle Verantwortungsträger (also Doris und ich) Kriegsrat . Es folgt eine einstimmig beschlossene Abstufung der Lage von „nahezu unmöglich“ auf „unter diesen Umständen beherrschbar“! Wesentlich zur Entscheidung beigetragen hat die Tatsache, dass sich die Duschen hier in einem schlechten Zustand befinden und ausschließlich kaltes Wasser liefern!
........mich hat`s derweil wieder nicht so gut erwischt!
 Leinen los, Abfahrt! Wir donnern mit Motor gegen Wind und Wellen gen Süden um die Halbinsel Marken herum. Leider dreht der Wind langsam mit, und kommt aber auch immer stumpf von vorn! Kurz vor Amsterdam stimmt da doch noch etwas nicht.........! 2800 U/min und nur 3,5 Knoten über Grund? Verdächtig! Schwammen da eben nicht diese Teppiche aus Seegras herum? Ein Blick ins Kielwasser erhärtet den Anfangsverdacht. Als wir die enge Einfahrt nach Amsterdam passiert und etwas Seeraum außerhalb des Fahrwassers haben, geben wir voll zurück und schütteln einen richtig großen Haufen Grünzeug ab. Schwupps, sind wir wieder zwei Knoten schneller. Nach dem letzten Schleusenmanöver sind wir dann wohl auch den letzten Rest Grünkohl los und erreichen wieder unsere Reisegeschwindigkeit von 6,2 Knoten. Gott sei Dank. Ich hab mich schon wieder in der Hafenplörre tauchen sehen!
Der Sixhafen ist sehr eng und klein. (Einen kleinen Verbesserungsvorschlag zur Namensgebung hätte ich da vielleicht noch....!) Da wir relativ früh da sind, bekommen wir eine Box und müssen nicht ins Päckchen gehen. Heute spielt sich allerdings nichts mehr ab. Amsterdam bekommt von uns noch einen Tag Schonfrist und wird erst morgen erobert!

Tschüss Ijsselmeer, moin Markermeer


Donnerstag14.06.2012
Enkhuizen
Kurzer "Eitelsonnenschein" auf der Kante.
Klar-Schiff in Volendam, und alle fassen mit an!
Am Abend haben wir leider vergessen uns beim Hafenmeister anzumelden! Tschuldigung. Damit das jetzt im Nachhinein nicht zu Missverständnissen führt, lege ich mal lieber schnell um 6.30 Uhr ab und nehme Kurs auf die Schleuse zum Markermeer. Kurs Süd. Wir segeln, endlich mal! Anlieger. Es klart auf, die Sonne scheint, dafür wird der Wind langsam immer weniger. Quer ab den Orten Edam und Volendam steht die Logge unter Vollzeug bei 0,6 Knoten! Ententeich! Wir überlegen. Nach Amsterdam durchziehen oder hier rechts ran und Feierabend für heute. Wir sind die Tage genug mit dem Motor unterwegs gewesen und so machen wir in Volendam einfach Feierabend. Da wir so früh losgefahren sind, sind wir auch schon früh in Volendam. Genau um 11.30 Uhr sind wir nach 19 Meilen schon wieder fest! Rekord! Noch lecker Mittagsessen von Papa




 und dann Mittagsschlaf für alle! Nur Johanna quasselt uns wieder die ganze Zeit voll anstatt zu schlafen! Nerv! Wir liegen längsseits an der Außenmole und von hier sieht der Ort so ganz nett aus. Erst als wir beobachten, wie sich Mengen von Reisebussen durch die engen Gassen quälen und wiederum Mengen von Touristen, vornehmlich aus dem fernen Osten stammend, über uns und die vielen ramschigen „Gift-Shops“ und Imbisse ergießen, liegt mir der Vergleich mit Helgoland nahe. Der Ort Volendam entpupt sich letztlich als temporäre Touristenfalle! Die selben Mengen an Touristen latschen, von ihrem eigenen Blitzlichtgewitter umgeben, auch noch die Außenmole an unserem Liegeplatz vorbei und quatschen, singen, stören.......! Erst am Abend wird es ruhiger. Nur mit dem ins Bett gehen wird’s wieder ein kleiner Kampf! Dann ist irgendwann endlich mal Ruhe im Schiff. Die Sonne ist mittlerweile weg und es wird frisch........ Das wars dann wohl für heute.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Geachte heer Noot

Geachte heer Noot,
als ze volgen ons logboek, een warm welkom. Als we komen met de WINNER hier op het IJsselmeer in uw buurt, en ze willen dat we aan boord te gaan, worden ze hierbij van harte uitgenodigd om het te doen
De volgende dag reizen we naar Amsterdam om daar een paar dagen.


Het begroet de bemanning van de "Leefke"

Ja geh mir weg....

Links die 10.10 "Favoriet", rechts die 950 "Leefke"
Gestern am Abend kommt doch noch so eine WINNER 10.10 rein hier in Enkhuizen. Schönes Schiff. Es waren keine Plätze mehr frei und so bot ich dem Schiffsführer meine Seite an. Schnell noch Fender raus und sie kamen Längseits. Von Land aus studierte ich dann beide Schiffe nebeneinander. Echt schickes Ding. Erst wenn die beiden Boote nebeneinander liegen, sieht man vieviel größer die 10.10 in allen Dimensionen daherkommt! Die Handschrift von "Van de Stadt" ist aber zu erkennen. Auch ein, zwei Gemeinsamkeiten mit der Dehlerfamilie sind zu erkennen. Naja, jedenfalls wird meine Neugier bemerkt und ich werde zur Besichtigung auf die "Favoriet" gebeten. Auch von innen sehr schön. Wat ihr nicht glaubt, der Schiffsführer in meinem Alter, war der Juniorchef der Werft! Hab ich ja erst nicht geglaubt, aber dann hat er mir seinen Werftkatalog gezeigt, in dem ein Bild von ihm drin ist! OK! Jedenfalls haben wir noch gut Weiswein bei unseren Nachbarn bekommen, und ich bin mir nicht mehr so ganz sicher.... Hab ich da jetzt mit dicken Kopf was unterschrieben oder nicht? Heute Morgen waren die dann jedenfalls weg! Was kostet den jetzt wohl so eine WINNER 10.10?
Morgen mal einen Kontoauszug ziehen!

Dienstag, 12. Juni 2012

Beschwerde!

Wieso geht das mit den Bildern den nicht? Muss ich morgen noch einmal versuchen!

Habs jetzt schon X-mal versucht. Klappt nicht. Muss mit dem Wlan hier zusammen hängen. Ich werde die Bilder im nächsten Hafen nachreichen.
Bis bald,
Marcus

Segeln.....

Dienstag, 12.06.2012

Mitten im Nix. An der Wiese bei Lemmer!

Die Leefke in Einkhuizen.So, heute geht’s ab hier. Wir kommen relativ früh weg von der Wiese, und auch an der großen Schleuse, der letzten Barriere vorm Ijsselmeer, geht’s relativ schnell voran. Johanna hat eben zum ersten mal ganz alleine den Motor angeworfen! Stolz wie Oskar! Das Interesse am Wassersport verlässt sie aber gleich wieder nach der Schleuse. Malen ist halt wichtiger! Später geht sie sogar alleine in ihre Vorschiffskoje und macht Mittagsschlaf!? Marieka pennt während der Fahrt bei Doris auf dem Arm. Wir segeln relativ „platt vorm Laken“ bis nach Enkhuizen. 20 Meilen Wegstrecke. 7,3 Knoten Spitze mit den alten Segeln! Wir suchen uns einen schönen Liegeplatz. Man merkt schon, dass noch Vorsaison ist. Der Hafen wird auch am Abend nicht richtig voll.
Das Wasser ist aber schön klar und ich mache mich für meinen Tauchgang bereit. Diese Saildrivemanschette muss noch geklebt werden. Extra habe ich in Bremen einen Kleber besorgt der auch unter Wasser aushärten soll. Ich bin gespannt! Das Wasser ist kalt! Der Kleber haftet zwar unter Wasser auf der Manschette, bildet aber schnell einen Film und bekommt dann keine Adhäsion zum Rumpf mehr. Schätze, das wird nix! Morgen werd ich noch einmal unter das Boot gehen und das Ergebnis kontrollieren. Nach dem die komplette Mannschaft einer ausdauernden Duschung unterzogen wurde, steht noch ein Landgang auf dem Programm. Kleiner Tipp: Eisessen, das zieht immer! Wir spazieren durch den Ort und finden auf dem Rückweg sogar noch einen ALDI. Klasse, der Tag ist gerettet! An Bord fertigen wir Johanna und Marieka für die Koje ab und genießen dann alleine einen leckeren Salat und eine Flasche Wein im Cockpit.......... Endlich Ruhe! Herrlich.........

Pause an der Wiese!

Montag, 11.06.2012
Lemmer
Mitten im Nix!
Wir schlafen aus solange wir können!! Ausschlafen ist ja Relativ. Für manche ist „Ausschlafen" ja vielleicht bis 11.00 oder 12.00 Uhr! Wir hingegen sind sja chon verwöhnt, wenn es die Kinder bis 8.00 Uhr in der Vorschiffskoje aushalten! Also frühstücken wir so gegen 9.00 Uhr und legen dann irgendwann mal ab! Wir wollen nicht weit. Irgend ein Platz für umsonst, und mitten im Nix! Erstmal ankommen, nix machen, Pause machen! Ganze 1,54 nM, quasi gleich um die Ecke, finden wir einen guten Platz vor einer Klappbrücke. Ist zwar kein „Marrekrieten-Platz“, aber der Brückenmeister meint, es wäre egal, wir wären herzlich willkommen! Klasse. Nur dass der den ganzen Tag an seinen kleinen Grünanlagen Mäht und Feilt und überhaupt, das laute Radio da an seinem Wachcontainer, dass muss doch nicht sein! Erst mache ich einen Mittagsschlaf, danach Doris. Abwechselnd halten wir die Kinder in Schach! Am Abend gibt’s natürlich wieder Alarm vorm ins Bett gehen! Man bin ich müde! Ich schlafe schon im Salon in der Leefke ein. Kalt ist es draußen!

Johanni packt halt gerne alle ihre Spielsachen aus!