Donnerstag, 22. November 2012

Weserwochenenden


Marieka und Johanna planschen im Cockpitpool!
Die letzte Woche hab ich mal in unseren Logbuch-Blog geschaut und bemerkt, dass wir seit unserem Urlaub da irgendwie gar nichts mehr vom Rest unserer Segelsaison geschrieben haben. Es sind noch so einige kleinere Touren gewesen. Von zwei, drei Höhepunkten darunter kann ich noch berichten. Da waren natürlich mal zum Grillen nach Elsfleth, die Bremerhavener Festwoche, Hafenfest in Brake, Annas 30. Geburtstag beim St. Veit, Herbstregatta der Ochtum..... und so weiter....
 Doris war noch ein Wochenende mit Freundinnen auf der Weser unterwegs und zur Langeoogregattta an Bord der neuen „SAMPAN“.

Vorne die "SAMPAN", dahinter die "LEEFKE"
 Ein langer zweiwöchiger Schlag zu den Ostfriesischen Inseln musste ich am nördlichen Ende des Containerterminals Bremerhaven auf Grund des vorherrschenden schlechten Wetterlage leider abbrechen. Auf der kurzen Strecke unter Maschine war das Cockpit bei der Welle und Wind schon wieder klitsch nass! Das hatte ich keine 8 Stunden Bock drauf bis nach Spiekeroog! Mir war unsere „Tauchfahrt“ auf der Urlaubsrückreise durchs Spiekerooger Gatt noch zu präsent! Schade für die angeheuerte Crew, aber so was wollte ich in diesem Jahr nicht noch einmal erleben.


Brake. Wann war ich das letzte Mal in Brake?
Doris und ihre Mädels haben das beste Wochenende des
Jahres für ihren Törn erwischt!
 Zehn, vielleicht fünfzehn Jahre? War überhaupt schon mal wer wieder mit dem Boot in Brake? Der Wind war an diesem Wochenende gegen uns! Also mit Motor den Fluss runter. Für Großensiel schon zu spät, Bremerhaven zu weit weg! War da nicht was mit Hafenfest in Brake? Wo ist das Netbook........ Ach ja richtig, da stehts, Hafenfest! Hat der kleine Verein überhaupt Liegeplätze für Gäste? Wo ist das Netbook......... Ja hat er! Wie kommt man da bloß noch durch die Schleuse. Ach ja, über UKW anmelden muss man sich bei „Brake-“......äh „Brake Log“, genau. Wie war noch schnell der Kanal..... Gib nochmal das Netbook!!!!! 


Die "LEEFKE" neigt sich bei Niedrigwasser
 in der Ochtum leicht auf Backbordseite!
Wie haben wir das den früher bloß immer ohne diesen Computer-Kram gemacht? Die werten Herrn Schleusenwärter hier mögen leider keine Sportboote. Erst nach telefonischer Anmeldung beim Verein und Rücksprache bei UKW Brake Log wurde uns Einlass gewährt! Die erste Nacht waren wir allein, dann quälten sich noch Oma und Opa mit ihrer Hanse 342 „SPÄTLESE“ und Svenni mit seinem Jollenkreuzer „SEPTIL“ durch die Schleuse zu uns in den Binnenhafen. Als Samstag nach Mariekas Mittagsschlaf alle Verwandten, Bekannten zum Landgang aufbrechen, machten wir auf den Jollenkreuzer einen schönen verspäteten Frühschoppen.

Kontrolle U-Schiff. Die Ochtum ist bei Niedrigwasser
eigentlich zu flach für uns. Wahrscheinlich zu
viel Spielzeug an Bord!
 Ein, zwei Bier,.... in der Sonne (also ich jedenfalls. Sven mag ja kein Bier, hat aber fast immer welches an Bord. Total Praktisch!) dazu läuft das Drachenbootrennen grade direkt an unserer Scheuerleiste längs...... klasse, wie früher. Als wir später dann auch mal für eine Bratwurst an Land wollten, bin ich doch tatsächlich noch mit einem Fuß von der Jollenkreuzer-Wackelkiste ohne Seezaun abgerutscht und vor versammelten Publikum in den Hafen geplatscht! Auch wie früher! Oh mannomannomann. Sven hat nix gesagt, nur mit dem Kopf geschüttelt und mich den Rest des Tages angegrinst! Schmodderwasser! Schnell unter die Dusche. Ich oute mich hiermit als Dickschiffsegler!

Stegdusche nach dem Tauchgang in der Ochtum.
Danke Doris.

Am Sonntag sind wir dann früh raus aus Brake und mit auflaufenden Wasser nach Elsfleth gesegelt. Dadurch, dass meine Dienstschichten erst mittags beginnen, können wir bei günstiger Tide halt noch eine Nacht länger bleiben. Das Wetter war noch richtig spitze. Am Sonntagabend sitzen wir noch lange mit freunden aus Elsfleth bei einem Glas Wein im Cockpit.
Die Bremerhavener Festwoche. Wir segeln zur Lloyd-Marina. Hier klappt das mit der Schleuse immer astrein. Es ist sehr windig, wellig und das Wetter an sich sowieso mal wieder echt bescheiden. Dementsprechend stehen viele Landratten an der Schleusenkammer und beobachten die Sportboote beim Einlaufen und ihren mehr oder weniger gekonnten Anlegemanövern. Wir haben keine Probleme. Wenn wir diesen Sommer in Holland etwas trainieren konnten, dann sind es Schleusenmanöver bei Schwerwetter! Danke nochmal! Marieka und Johanna rennen mit ihrem dickem Ölzeug und Schwimmweste übers Laufdeck und wundern sich über die vielen Menschen die auf uns schauen. Es ist schon sehr voll. Wir drücken uns in der Lloyd-Marina einfach irgendwo dazwischen. Sven hat seinen Jollenkreuzer gegen einen 40 Tonnen schweren Colin-Archer-Nachbau getauscht und liegt damit hinter dem Klimahaus. Ich treffe ihn und seine Crew an Bord der „PAX“ und zusammen machen wir einen späten Gang über die Festwoche. Eine anstrengende Nacht, gefolgt von einem anstrengenden Morgen! Ausschlafen gibt’s bei uns nicht mehr.

Marieka schnackt mit.
Im Pool bei Annas Geburtstag.
Am Sonntag scheint die Sonne, der Wind hat weiter zugelegt und auf nördliche Richtungen gedreht. Die hier mit ihren Booten versammelten Sportskameraden sind scheinbar vom Wind verunsichert und lassen sich extrem viel Zeit um mit ihren Booten in die Schleusenkammer zu fahren. Mir dauert das hier wieder alles viel zu lange! Erschwerend hierzu habe ich grade eben zwei große Becher Kaffee zum Frühstück gehabt und bin deswegen eh etwas übertaktet. Schließlich platzt mir der Kragen von dem Schleusenbalett was da veranstaltet wird! Gang rein, Vollgas voraus! 


Eine schwarze Wolke verlässt den Auspuff der „LEEFKE“ und wir dampfen AK zwischen den unentschlossen dahin tüddelnden Booten vorbei bis ganz nach vorn in die Kammer. Da liegt auf Backbord Svenni mit seinen 40 Tonnen schwimmenden Stahl und winkt uns zu sich längsseits. „Alle Fender auf Backbordseite! Johanna, Marieka, jetzt mal eben nicht quatschen und gut festhalten da!“ Viel zu schnell laufen wir durch die Kammer und kommen bei ihm an. Eine weitere, noch größere Wolke verlässt beim Aufstoppen unseren Auspuff. Ohne meine Achterspring, die Sven schnell als erstes auf der „PAX“ belegt, wäre es vermutlich vorne am Schleusentor etwas eng geworden. 


Anna muss Klinken putzen!
Glück gehabt denke ich und sage aber :“Tja, da könnt ihr ruhig mal ein bißchen gucken wie man das so macht!“ Der Wind reicht heute wirklich für alle. Wir laufen aus, alle Segel sind angeschlagen. Das Großsegel kommt noch am Zoo am Meer voll, den Bug durch den Wind und abfallen. Schnell noch die Genua. Dass das zu viel Fläche für den Wind heute ist, dass war uns vorher schon klar...... aber von Svenni überholen lassen....iss nicht! Der Traveller steht voll in Lee, die Schoten haben schon mehr als einen Schrigg bekommen und ab geht’s. Bei halben Wind fliegen wir in Richtung Nordenham. 

Begleitet wird sie mit Musik und Gesang!
Dort müssen wir dicht unter Land in die Abdeckung, sonst schaffen wir mit der Fläche nicht die nötige Höhe um der Weser zu folgen. Im Ochsenhals können wir dann wieder abfallen und sind bis Elsfleth ungeschlagen. Hier holt uns eine 34er Dehler mühsam ein. In Farge endlich, kommt dann auch die „PAX“ unter Dampf auf! Man hört sie schon von weitem! Ein schöner Segeltag. Den Sonntagabend und die Nacht verbringen wir noch an Bord in Grohn.

Nachts auf der Party. Anna und Doris sehen schon
immer wie Schwestern aus:
Zu Annas 30. Geburtstag beim St. Veit in die Ochtum mussten wir leider mit dem Motor fahren. Die Nacht von Freitag auf Samstag haben wir schon in Grohn an Bord 
geschlafen. Am Samstag geht es dann nach dem Frühstück los. Schnell sind wir am Ochtumsperrwerk und klingeln an der Kette. Der Brückenmeister lässt uns in die Ochtum. Doris quält sich an der Pinne etwas in der starken Strömung mit dem Anlegemanöver, aber dann klappt es astrein. Wir liegen genau unterhalb vom Vereinsheim und damit in sicherer Reichweite unseres Babyfon. Das ist äußerst wichtig für den geplanten Verlauf des Abends! Langsam trudeln alle Gäste mit ihren Booten ein. Anna und Tom wirbeln und bereiten noch so einiges für die Party vor.
 Zusammen bauen wir draußen einen Pavillon und einen Pool auf. 
Mittlerer logistischer Aufwand für ein Wochenende!
Der Pool wird natürlich sofort von Johanna und Marieka erobert! Später bekommt Johanna mit, dass es oben noch leckeren Kuchen und Kekse gibt. Schwups, ist sie verschwunden! Als ich sie endlich im Vereinsheim finde, sitzt sie bei den anderen Mädels und dem Geburtstagskind auf dem Schoß und futtert Kekse und Kuchen satt! Erwischt! Als sie mich sieht werden schnell noch alle Reste und Krümel vom Teller in den Mund gestopft! Bevor am die Party steigt muss Anna aber noch Klinken putzen. Allerdings unter verschärften Bedingungen! Mit einem Minischlauchboot muss sie die an der Stegkante entlang montierten Klinken von allerlei Schmierkram befreien.

Während der Ochtumregatta...
 Begleitet wird sie von einem spontan zusammengefundenen Orchester und deren Gesang. Am Abend stecken wir die Kinder in ihre Koje und dann geht die Party ab. Eine klasse Feier mit Feuerspucker, Grillfleisch, vielen Salaten, Musik und Tanz (Freestyle). Alles was man so braucht. Morgends früh, so gegen halb fünf, wache ich an Bord noch einmal auf und höre die üblichen Verdächtigen oben immer noch lauthals singen und feiern. Heftig! Unsere Brückenöffnung für die Rückfahrt hat Annas Ma schon gestern telefonisch für 08.15 Uhr reserviert. Blöde Tide! Wir frühstücken unterwegs und die „LEEFKE“ fährt sich mit dem Pinnenpilot selber bis zur Vegesacker Kurve.

Der Morgen nach der Ochtumregatta!
Zur Ochtumregatta fahren wir schon am Freitag. Es wird vermutlich etwas voll werden und darum wollen wir uns lieber etwas beeilen. Wir wollen uns einen guten Platz an der Anlage sichern. Nicht weil wir da so heiß drauf sind, nein, sondern weil, als wir letztens mal unter der Woche zum Grillen mit dem Boot in der Ochtum waren, einen nicht so einen guten Platz erwischten. Bei Niedrigwasser ist die „LEEFKE“ dann nämlich mit uns an der Anlage trocken gefallen und knapp 30cm aus dem Wasser gekommen! 
Haben wir erst nicht bemerkt. Die Lütten haben Mittagsschlaf gemacht und Mama und Papa haben im Cockpit einen Tee getrunken. 

Letzter Tag der Saison, es geht nochmal um die Wurst!
Erst als ich aufgestanden und die Seite gewechselt habe, hat die „LEEFKE“ sich spontan geneigt. Der Tee in der Tasse übrigens auch! „OK, alle sofort anziehen, wir gehen jetzt doch noch auf den Spielplatz!“ Ich hab mir meine Badesachen geschnappt und bin in die Ochtum gehoppst. Nur mal schnell schauen ob der Kiel gut steht oder uns noch Überraschungen erwarten! Ist aber alles ohne Probleme gelaufen. Aus diesem Grund sind wir jedenfalls den Freitag zeitig ausgelaufen. In der Ochtum checken wir dann mit dem Echolot im Vorbeifahren die Wassertiefe in den noch freien Liegeplätzen. Das ist in dem hier immer starken Tidenstrom und auf dem engen Raum nicht ganz so einfach wie es sich jetzt anhört. Der tiefste Platz ist dann ausgemacht und die „LEEFKE“ schnell festgemacht. Am Nachmittag gibt es bei uns Tee, Kaffee und Kekse mit Freunden.

Papa bekommt auch eine ab.
 Am Abend gibt es oben Freibier und Leckeres vom Grill.
Die Regatta steigt am Samstag erst nach dem Mittagessen zu Stauwasser. Eigentlich wollte ich mit Herrencrew auf der „LEEFKE“ teilnehmen, aber das Wetter ist zu schlecht um meine Mädels so ohne alles an Land stehen zu lassen. Ich segle deswegen auf der „SAMPAN“ mit. Geplant war, dass wir meinen Spinnaker und das dafür nötige Zubehör für die Regatta nehmen. Leider haben wir aber nach dem Essen mit viel Mühe die Kinder für ein Mittagsschlaf in die Vorschiffskoje gesteckt, wo sie jetzt über dem dort verlasteten Segel schlafen.
 Aufwecken? Niemals! Ist mir egal, ich stapfe in voller Montur durch den Dauerregen zur „SAMPAN“ rüber und tue erst mal so, als wenn ich von nichts wüsste........ Erst als wir bereits durchs Sperrwerk sind, fällt „uns“ die Sache mit dem Spinnaker wieder ein. Tja, schade schade........... Naja, …...dann halt beim nächsten Mal. Gibt’s eigentlich noch Bier an Bord? Die Regatta macht Spaß, das Wetter klart immer weiter auf, unser direkter Kontrahent wird von uns geschlagen und am Boot geht nichts kaputt. Klasse! Gibt’s eigentlich noch Bier an Bord? Am Abend wird nach der Preisverleihung ein wenig gefeiert. Ich bleibe mit Svenni an Bord und wir sprechen noch einige glaub ich wichtige Sachen durch. Weis ich nicht mehr so genau. 
Zum Ende der Saison darf Papa auch noch EIN MAL
ganz alleine mit dem Boot fahren.....
Am nächsten Morgen gibt es jedenfalls kein Bier mehr an Bord! Ich laufe dann am Sonntagvormittag die 12 Kilometer nach Grohn raus und hole unser Auto. Die „LEEFKE“ soll die letzten 2 Wochen in Hasenbüren aufs Winterlager warten. Weil aber so ein schönes Wetter ist, segeln wir noch einmal ganz entspannt bis nach Vegesack. Unterwegs werden zu Feier des Tages Bockwürstchen an die Mannschaft verteilt. In Vegesack wenden wir und segeln zurück bis zum Neustädter Hafen. Hier wenden wir wieder und segeln erst jetzt in den Hasebürener Yachthafen. Hier warten schon Oma, Opa, Tante, Schwager in spe.... und na alle halt. Nach einer Ehrenrunde unter Segeln am Anleger legen wir an und gehen an Bord der Hanse 342. Opa hat nämlich noch ein Bier an Bord........ Ein schöner Saisonabschluss war dies Wochenende für uns.

Das war unsere Saison 2012. Noch ca. 150 Tage bis zum Saisonstart. Es bleibt also wenig Zeit!





















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