Donnerstag, 21. Juni 2012

Hoorn, noch mal von vorn.....


Mittwoch 20.06.2012
Hoorn

Der Hafen von Hoorn, morgends vom Wasser aus gesehen
Zweiter Tag in Hoorn. Das Wetter ist heute erste Sahne. Wir laufen ganz leise nur unter der Genua aus dem alten Binnenhafen aus und legen uns fürs Frühstück dicht unter Land vor Anker. Herrlich ruhig hier. Die Sonne scheint schon. Wir frühstücken ganz gemütlich und machen anschließend Ordnung im Schiff. Doris hat einen langen Einkaufszettel geschrieben den Johanna und ich heute abarbeiten sollen. Doris muss für Marieka neue Schuhe kaufen. Marieka wächst trotz ihrem geringen Nahrungsmittelkonsum doch schneller als vermutet. Wieder unter Segeln laufen wir in den großen Yachthafen ein. Johanna und ich finden den örtlichen „ALDI“ und können fast alles Aufgetragene besorgen. Noch schnell ein Eis am Stiel, doch...... keiner weiß wie sowas geht.......... Johanna knickt ihr Schokoladeneis schon nach geschätzten 30 Sekunden noch im „ALDI“ vom Stiel ab! Wie geht das? Ist Johanna der neue "Schokoeisurigella", oder was? Dann, ….dann geht alles noch viel schneller! Ruckizucki sind Finger, Mund, Nase, Haare, Ohren, Pullover und der Fußboden voll Schokoladeneis! Jetzt würd ich sie gerne kräftig schütteln.... aber wo noch anfassen ohne selber Schaden zu erleiden? Ganz ruhig bleiben jetzt.
Die "Alte Waage" in Hoorn. Nur eines von angeblich
300 Baudenkmälern!
Wir schleppen uns mit dem Einkauf zurück zum Hafen. Alles verstauen und Johanna umziehen. Hier erwartet uns der Hafenmeister. Wir hätten uns beim Einlaufen nicht gemeldet, was ja wohl in ganz Holland so Usus wäre, und bezahlt hätten wir auch noch nicht! Böse, böse, böse...... Ich erzähle ihm dass er wohl schon länger nicht mehr „in ganz Holland“ mit dem Boot unterwegs gewesen wäre, weil dass nämlich meistens kein Schwein interessiert, sein „beim Einlaufen melden“! Ganz besonders nicht, wenn in seiner Meldehütte kein Schwein sitzt! Aber trotzdem werde ich natürlich gleich wenn ich meinen Kram erledigt habe zu ihm rauf kommen und mein Liegegeld bezahlen, ist schließlich Ehrensache! Da wusste ich auch noch nicht dass der 16.50€ von mir haben will. Ganz schön viel Geld für nix! Oben im seinen Office wollt der mich dann komplett durchleuchten mit seiner EDV. Was der nicht alles von mir wissen wollte: Name, Vorname, Heimathafen, Wohnort, Anschrift, Telefonnummer, Bootsdaten, Blutgruppe, Lieblingsessen........ Ich hab ihm gesagt, dass ich kein Freund solcher Datensammlungen bin und das ihn das alles auch nix angeht. Nachnahme, Bootsname und Heimathafen kann er kriegen, den Rest muss er sich halt ausdenken! Bezahlt ist bezahlt, und tschüss! Wie kommt das nur, dass ich von Zeit zu Zeit immer mal wieder mit Menschen in solch doch wirklich sehr wichtigen Positionen aneinander gerate? Als der unangenehme Teil erledigt ist, gehen Johanna und ich wieder in den Ort um dort Doris und Marieka zu treffen. Die beiden Kleinen sind heute aber wieder sehr anstrengend, und wir sind froh als sie dann im Bett verschwunden sind! Der Hafen hier ist einfach nur groß, langweilig und steril. Häfen wie diesen gibt’s überall. Eine Erfahrung, die wir auch letzten Sommer in Schweden gemacht haben: in den kleinsten Häfen liegt`s sich am gemütlichsten!

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