Montag, 22. August 2011

Thurö Bund

Östliche Einfahrt zum Svendvorgsund.
Wir lassen es Langsam angehen heute. Erstmal alle in die Achterkoje und wach werden. Johanna will heut alleine die gestern bestellten Brötchen abholen. Bewaffnet mit Bestellzettel, lila Geldbeutel und 60 Kronen macht sie sich auf zum 50 m entfernten Hafenkiosk. Aber so richtig weis sie nicht ob sie da richtig ist. Ich leiste kurze Hilfestellung. Soweit so gut, leider hat die Hafenmeisterin unsere Bestellung nicht weitergegeben, und es gibt keine Brötchen für unseren Bestellzettel Nr. 90! Johanna vorm Tresen dreht sich mit großen Augen zu mir um. Ähhh,…. Tja das ist jetzt etwas doof gelaufen für das erste Mal! Wir nehmen einfach die Brötchen, die jetzt noch da sind. Phu, Situation gerettet.
Nach dem Frühstück das wichtigste für heute:

TANTE ILONA HAT GEBURTSTAG !

Weil das Wetter grade gut ist, hängen wir die Kinder
mal zum trocknen raus!
Wir singen für sie 2 Ständchen am Telefon. Gegen Mittag legen wir doch noch ab. Wind mäßig aus südlichen Richtungen und damit für uns  genau auf den Kopf! Die Sonne scheint heute mal volle Pulle. Weil wir so faul sind, motoren wir 6 Meilen mit Pinnenpilot, bis zur Einfahrt vom Svendborgsund. Hier setzte ich die Segel, und wir fallen ab. Etwas Strömung steht uns entgegen, wussten wir aber schon vorher. Im Sund biegen wir gleich die erste wieder rechts ab in die Thuröbucht. Hier wollen wir die Nacht vor Anker verbringen. Das Wetter ist top und es ist noch viel Platz in der Bucht. Leider ist an langes Baden nicht zu denken, da hier viele Feuerquallen unterwegs sind. Trotzdem, es hilft alles nichts, ich muss ins Wasser und ganz kurz Propeller, Kiel und Ruderblatt kontrollieren. Alles I.O. Johanna fragt bestimmt 10 Mal, wann wir denn endlich in den Hafen fahren?

Die "Leefke" vor Anker in der Thuröbucht.
Als wir einen Kaffe trinken wollen, bemerken wir, dass wir unseren Trinkwasserkanister in Lundeborg am Anleger stehen lassen haben! Grrrrr. Boooaaah, Mist!! Gegen Abend, wir telefonieren grade mit Opa Horst, zieht doch tatsächlich ein Gewitter auf. Voll blöd, aber egal. Ein Anleger für den Notfall ist ja ca. 1 Meile westlich. Dem Gewitter folgt ein weiteres, dann noch eins und dann regnet es halt mal die ganze Nacht am Stück durch. Aber wie aus Eimern! Auch der Wind kommt immer aus unterschiedlichen Richtungen und wir gehen vor Anker ganz gut umzu. Später frischt der Wind auf 5-6 auf und bleibt auf West. Somit steht er voll in die Bucht. Naja, überlege ich mir, wir können ja kurz noch an die Anlage verholen, aber ein Blick aus der Kajüte zeigt mir die finstere Lage. Durch die Gewitterwolken ist es wirklich absolut zappenduster.

In der Nachbarschaft einer, der`s nicht geschafft hat!

Keine Chance bei dem Starkregen und der Dunkelheit zwischen den anderen Ankerliegern und dem Wrack durchzufinden. Tja, dann bleiben wir wohl mal am besten da, wo wir grade sind. Ich stelle im Plotter Anker- und Untiefenalarm ein, und hänge eine Petroleumlaterne raus. Der Wind ist aber so stark, dass er mir die Laterne wieder ausbläst! Na also dann eben kein Licht! Mir doch egal. Die Nacht wird eine von der unruhigen Art. Öfters wache ich vom Wind, Regen und Wellen auf.

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