Solange schwimmt das Boot schon und
noch nicht ein einziger Eintrag ins Logbuch! Unverzeihlich!
Allerdings haben wir auch noch nicht
viel gerissen. Nach dem langen, arbeitsreichen und vor allem kalten
Winter war Doris mit einer Freundin und Johanna und Marieka ein paar
Tage auf der Weser unterwegs und ich habe dann das Boot in Großensiel
kurz vor Pfingsten übernommen. Kurs Spiekeroog zur Regatta
natürlich.
Am Donnerstag Einhand die ganze Strecke
bis Neuharlinger Siel gesegelt. Über 50 Meilen, das macht müde. In
N-Siel hab ich eine Nacht gelegen bis am Freitag Nachmittag mein
Bordbesuch eintraf. Sandra aus Bremen macht übers Wochenende ein
„Praktikum“ an Bord der „LEEFKE“. Mit dem Hochwasser segeln
wir rüber zur grünen Insel. Den Samstag verbringen wir mit einem
Inselrundgang und dem einen oder anderen Bier auf verschiedenen
Booten. Man hat sich halt lange nicht gesehen. Abends gehen wir, wie
fast jedes Jahr zum Essen in den alten Bahnhof. Sandra passt überall
gut rein. Zu Jonny Gluts Konzert im Laramies schaffen wir es in der
Nacht nicht. Es regnet. Statt dessen haben wir Besuch an Bord, der
mir doch glatt alle Haribos, 2 Tafeln Schokolade und eine Flasche
Havanna nebst dazugehöriger Cola verputzen! Verfressene
Seglerkameraden von der Ochtum!
Am Sonntag war die Regatta. Svenni und
Marco sind mit dabei. Svenni steuert aus dem Hafen und setzt uns am
Ende der langen Hafeneinfahrt fast auf Schiet! Schwertbootfahrer,
mehr sag ich dazu nicht! Also steuert Marco lieber die Regatta! Wir
haben den dritten Start und machen doch tatsächlich den 3. Platz.
Außer dass ich „Singverbot“ während der Regatta bekommen habe,
verlief die ganze Kiste reibungslos. Einzig einmal verhakelte sich
das Spifall zwischen 7/8 und der zweiten Saling. Da der Spi schon
halb hoch stand, bin ich, um größeren Schaden zu verhindern,
schnell mal ohne Sicherung in den Mast gegangen um das Fall zu
klarieren. Hab ich hinterher Ärger für bekommen. Gut, wie hoch mach
das gewesen sein, elf, zwölf Meter über Wasser und bei stehenden
Großsegel? Ich fand das jetzt gar nicht soooo wild. Andere ( viele
Andere ) waren da etwas anderer Meinung! Am Nachmittag gabs noch jede
Menge Bowle auf „LUNGO“. Eine Bowle, bei der jeder mitbringt was
er noch so an Bord hat und was weg muss. Es wird ständig
nachgefüllt, umgerührt und die Rezeptur dieses Schädelspalters
ändert sich damit also gut alle vier bis fünf Minuten! Höchstens.
Von Weißwein bis Whiskey, von Melone bis Mango, von Stimmung bis
Somnolent. Heftige, relativ kurze Party, aber immer gut besucht! Zur
Regattaparty am Abend hab ich leider schon geschlafen, sonst hätte
ich noch schön meinen Preis abholen können. Naja, nächstes Mal!
Montag erst ausschlafen und noch eine
Große Runde über die Insel. Mit der Nachmittagstide machen wir uns,
sobald die „LEEFKE“ aufschwimmt, auf den Weg nach N-Siel. Total
diesig, kein Wind, schlechte Sicht. Noch im Hafen sammele ich die
zwei 470er Jollen von Anna, Gesche, Tom und Steffen ein und nehme sie
in Schlepp. Kurz danach kommt noch Claas mit seinem NACRA hinten
dran. Der Rest vom Schützenfest muss selber sehen wie er ans
Festland kommt! Kurz alle an Land abgesetz und dann bin ich wieder
allein unterwegs zurück zur grünen Insel. Einen Absacker noch mit
den Deckers, Björn und Nadine, dann geht’s in die Koje.
Dienstag machen die Deckers und ich uns
auf den Weg zurück zur Weser. 09.00 Uhr ist Ablegen. Eigentlich zu
früh, da wir sonst vor Niedrigwasser am Leuchtturm Roter Sand sind
und uns das Wasser der Weser noch entgegen läuft, aber der lütsche
Ben von den beiden, ist grade wieder eingeschlafen und deshalb fahren
wir halt schon mal los.Total diesig, Wenig Wind aus WSW, also keine
große Wellen. Das Groß steht und der Motor läuft mit. Wir fahren
fast die ganze Weser gegen die Tide hoch. Aber egal, bei dem Wetter
ist man ja schon froh, wenn man ankommt. Gegen Abend machen wir in
Großensiel im Regen fest. Geschafft. Gekocht und gegessen hab ich
schon unterwegs. Später kommen die beiden nochmal zu mir rüber und
das wars denn auch schon.
Mittwoch. In der Nacht hat es stetig
aufgebriest! Richtig ungemütlich. Ohne fremde Hilfe komme ich gar
nicht aus der Box! Dafür ist die Reise bis nach Bremen Hasenbüren
schnell erledigt. Ich brauche mit der Genua nur drei Stunden. Das
kann sich schon mal sehen lassen! Doris ist informiert und holt mich
mit den beiden kleinen am Nachmittag am Hafen ab. Das wars. Keine
Schäden am Boot, nix passiert, alles tippi toppi Einhand gelaufen!
Jetzt nur nicht beim nächsten mal übermütig werden!
Ein paar Wochen später sind wir mit
den Kindern nochmal für eine Nacht nach Elsfleth gefahren. Schön
bei bestem Wetter abends gegrillt. Am nächsten Tag mit Freunden an
Bord gefrühstückt und im Anschluss sind noch schönen Bilder von
der LEEFKE entstanden. Noch gut eine Woche, dann steht mein
Sommerurlaub mit dem Boot an. In die Ostsee dieses Jahr. Erste Woche
wohl auch wieder einhand. Mal sehen wie das dann so alles
klappt.......