Marieka und Johanna planschen im Cockpitpool! |
Doris war noch ein Wochenende mit Freundinnen auf der
Weser unterwegs und zur Langeoogregattta an Bord der neuen „SAMPAN“.
Vorne die "SAMPAN", dahinter die "LEEFKE" |
Ein langer zweiwöchiger Schlag zu den Ostfriesischen Inseln musste
ich am nördlichen Ende des Containerterminals Bremerhaven auf Grund
des vorherrschenden schlechten Wetterlage leider abbrechen. Auf der
kurzen Strecke unter Maschine war das Cockpit bei der Welle und Wind
schon wieder klitsch nass! Das hatte ich keine 8 Stunden Bock drauf
bis nach Spiekeroog! Mir war unsere „Tauchfahrt“ auf der
Urlaubsrückreise durchs Spiekerooger Gatt noch zu präsent! Schade
für die angeheuerte Crew, aber so was wollte ich in diesem Jahr
nicht noch einmal erleben.
Brake.
Wann war ich das letzte Mal in Brake?
Doris und ihre Mädels haben das beste Wochenende des Jahres für ihren Törn erwischt! |
Zehn, vielleicht fünfzehn
Jahre? War überhaupt schon mal wer wieder mit dem Boot in Brake? Der
Wind war an diesem Wochenende gegen uns! Also mit Motor den Fluss
runter. Für Großensiel schon zu spät, Bremerhaven zu weit weg! War
da nicht was mit Hafenfest in Brake? Wo ist das Netbook........ Ach
ja richtig, da stehts, Hafenfest! Hat der kleine Verein überhaupt
Liegeplätze für Gäste? Wo ist das Netbook......... Ja hat er! Wie
kommt man da bloß noch durch die Schleuse. Ach ja, über UKW
anmelden muss man sich bei „Brake-“......äh „Brake Log“,
genau. Wie war noch schnell der Kanal..... Gib nochmal das
Netbook!!!!!
Die "LEEFKE" neigt sich bei Niedrigwasser in der Ochtum leicht auf Backbordseite! |
Wie haben wir das den früher bloß immer ohne diesen
Computer-Kram gemacht? Die werten Herrn Schleusenwärter hier mögen
leider keine Sportboote. Erst nach telefonischer Anmeldung beim
Verein und Rücksprache bei UKW Brake Log wurde uns Einlass gewährt!
Die erste Nacht waren wir allein, dann quälten sich noch Oma und Opa
mit ihrer Hanse 342 „SPÄTLESE“ und Svenni mit seinem
Jollenkreuzer „SEPTIL“ durch die Schleuse zu uns in den
Binnenhafen. Als Samstag nach Mariekas Mittagsschlaf alle Verwandten,
Bekannten zum Landgang aufbrechen, machten wir auf den Jollenkreuzer
einen schönen verspäteten Frühschoppen.
Kontrolle U-Schiff. Die Ochtum ist bei Niedrigwasser eigentlich zu flach für uns. Wahrscheinlich zu viel Spielzeug an Bord! |
Ein, zwei Bier,.... in
der Sonne (also ich jedenfalls. Sven mag ja kein Bier, hat aber fast
immer welches an Bord. Total Praktisch!) dazu läuft das
Drachenbootrennen grade direkt an unserer Scheuerleiste längs......
klasse, wie früher. Als wir später dann auch mal für eine
Bratwurst an Land wollten, bin ich doch tatsächlich noch mit einem
Fuß von der Jollenkreuzer-Wackelkiste ohne Seezaun abgerutscht und
vor versammelten Publikum in den Hafen geplatscht! Auch wie früher!
Oh mannomannomann. Sven hat nix gesagt, nur mit dem Kopf geschüttelt
und mich den Rest des Tages angegrinst! Schmodderwasser! Schnell
unter die Dusche. Ich oute mich hiermit als Dickschiffsegler!
Stegdusche nach dem Tauchgang in der Ochtum. Danke Doris. |
Die
Bremerhavener Festwoche. Wir segeln zur Lloyd-Marina. Hier klappt das
mit der Schleuse immer astrein. Es ist sehr windig, wellig und das
Wetter an sich sowieso mal wieder echt bescheiden. Dementsprechend
stehen viele Landratten an der Schleusenkammer und beobachten die
Sportboote beim Einlaufen und ihren mehr oder weniger gekonnten
Anlegemanövern. Wir haben keine Probleme. Wenn wir diesen Sommer in
Holland etwas trainieren konnten, dann sind es Schleusenmanöver bei
Schwerwetter! Danke nochmal! Marieka und Johanna rennen mit ihrem
dickem Ölzeug und Schwimmweste übers Laufdeck und wundern sich über
die vielen Menschen die auf uns schauen. Es ist schon sehr voll. Wir
drücken uns in der Lloyd-Marina einfach irgendwo dazwischen. Sven
hat seinen Jollenkreuzer gegen einen 40 Tonnen schweren
Colin-Archer-Nachbau getauscht und liegt damit hinter dem Klimahaus.
Ich treffe ihn und seine Crew an Bord der „PAX“ und zusammen
machen wir einen späten Gang über die Festwoche. Eine anstrengende
Nacht, gefolgt von einem anstrengenden Morgen! Ausschlafen gibt’s
bei uns nicht mehr.
Marieka schnackt mit. |
Im Pool bei Annas Geburtstag. |
Am
Sonntag scheint die Sonne, der Wind hat weiter zugelegt und auf
nördliche Richtungen gedreht. Die hier mit ihren Booten versammelten
Sportskameraden sind scheinbar vom Wind verunsichert und lassen sich
extrem viel Zeit um mit ihren Booten in die Schleusenkammer zu
fahren. Mir dauert das hier wieder alles viel zu lange! Erschwerend
hierzu habe ich grade eben zwei große Becher Kaffee zum Frühstück
gehabt und bin deswegen eh etwas übertaktet. Schließlich platzt mir
der Kragen von dem Schleusenbalett was da veranstaltet wird! Gang
rein, Vollgas voraus!
Eine schwarze Wolke verlässt den Auspuff der
„LEEFKE“ und wir dampfen AK zwischen den unentschlossen dahin
tüddelnden Booten vorbei bis ganz nach vorn in die Kammer. Da liegt
auf Backbord Svenni mit seinen 40 Tonnen schwimmenden Stahl und winkt
uns zu sich längsseits. „Alle Fender auf Backbordseite! Johanna,
Marieka, jetzt mal eben nicht quatschen und gut festhalten da!“
Viel zu schnell laufen wir durch die Kammer und kommen bei ihm an.
Eine weitere, noch größere Wolke verlässt beim Aufstoppen unseren
Auspuff. Ohne meine Achterspring, die Sven schnell als erstes auf der
„PAX“ belegt, wäre es vermutlich vorne am Schleusentor etwas eng
geworden.
Anna muss Klinken putzen! |
Glück gehabt denke ich und sage aber :“Tja, da könnt
ihr ruhig mal ein bißchen gucken wie man das so macht!“ Der Wind
reicht heute wirklich für alle. Wir laufen aus, alle Segel sind
angeschlagen. Das Großsegel kommt noch am Zoo am Meer voll, den Bug
durch den Wind und abfallen. Schnell noch die Genua. Dass das zu viel
Fläche für den Wind heute ist, dass war uns vorher schon klar......
aber von Svenni überholen lassen....iss nicht! Der Traveller steht
voll in Lee, die Schoten haben schon mehr als einen Schrigg bekommen
und ab geht’s. Bei halben Wind fliegen wir in Richtung Nordenham.
Begleitet wird sie mit Musik und Gesang! |
Dort müssen wir dicht unter Land in die Abdeckung, sonst schaffen
wir mit der Fläche nicht die nötige Höhe um der Weser zu folgen.
Im Ochsenhals können wir dann wieder abfallen und sind bis Elsfleth
ungeschlagen. Hier holt uns eine 34er Dehler mühsam ein. In Farge
endlich, kommt dann auch die „PAX“ unter Dampf auf! Man hört
sie schon von weitem! Ein schöner Segeltag. Den Sonntagabend und die
Nacht verbringen wir noch an Bord in Grohn.
Nachts auf der Party. Anna und Doris sehen schon immer wie Schwestern aus: |
Zu
Annas 30. Geburtstag beim St. Veit in die Ochtum mussten wir leider
mit dem Motor fahren. Die Nacht von Freitag auf Samstag haben wir
schon in Grohn an Bord
geschlafen. Am Samstag geht es dann nach dem
Frühstück los. Schnell sind wir am Ochtumsperrwerk und klingeln an
der Kette. Der Brückenmeister lässt uns in die Ochtum. Doris quält
sich an der Pinne etwas in der starken Strömung mit dem
Anlegemanöver, aber dann klappt es astrein. Wir liegen genau
unterhalb vom Vereinsheim und damit in sicherer Reichweite unseres
Babyfon. Das ist äußerst wichtig für den geplanten Verlauf des
Abends! Langsam trudeln alle Gäste mit ihren Booten ein. Anna und
Tom wirbeln und bereiten noch so einiges für die Party vor.
Zusammen
bauen wir draußen einen Pavillon und einen Pool auf.
Mittlerer logistischer Aufwand für ein Wochenende! |
Der Pool wird
natürlich sofort von Johanna und Marieka erobert! Später bekommt
Johanna mit, dass es oben noch leckeren Kuchen und Kekse gibt.
Schwups, ist sie verschwunden! Als ich sie endlich im Vereinsheim
finde, sitzt sie bei den anderen Mädels und dem Geburtstagskind auf
dem Schoß und futtert Kekse und Kuchen satt! Erwischt! Als sie mich
sieht werden schnell noch alle Reste und Krümel vom Teller in den
Mund gestopft! Bevor am die Party steigt muss Anna aber noch Klinken
putzen. Allerdings unter verschärften Bedingungen! Mit einem
Minischlauchboot muss sie die an der Stegkante entlang montierten
Klinken von allerlei Schmierkram befreien.
Während der Ochtumregatta... |
Begleitet wird sie von
einem spontan zusammengefundenen Orchester und deren Gesang. Am Abend
stecken wir die Kinder in ihre Koje und dann geht die Party ab. Eine
klasse Feier mit Feuerspucker, Grillfleisch, vielen Salaten, Musik
und Tanz (Freestyle). Alles was man so braucht. Morgends früh, so
gegen halb fünf, wache ich an Bord noch einmal auf und höre die
üblichen Verdächtigen oben immer noch lauthals singen und feiern.
Heftig! Unsere Brückenöffnung für die Rückfahrt hat Annas Ma
schon gestern telefonisch für 08.15 Uhr reserviert. Blöde Tide! Wir
frühstücken unterwegs und die „LEEFKE“ fährt sich mit dem
Pinnenpilot selber bis zur Vegesacker Kurve.
Der Morgen nach der Ochtumregatta! |
Zur
Ochtumregatta fahren wir schon am Freitag. Es wird vermutlich etwas
voll werden und darum wollen wir uns lieber etwas beeilen. Wir wollen
uns einen guten Platz an der Anlage sichern. Nicht weil wir da so
heiß drauf sind, nein, sondern weil, als wir letztens mal unter der
Woche zum Grillen mit dem Boot in der Ochtum waren, einen nicht so
einen guten Platz erwischten. Bei Niedrigwasser ist die „LEEFKE“
dann nämlich mit uns an der Anlage trocken gefallen und knapp 30cm
aus dem Wasser gekommen!
Haben wir erst nicht bemerkt. Die Lütten
haben Mittagsschlaf gemacht und Mama und Papa haben im Cockpit einen
Tee getrunken.
Letzter Tag der Saison, es geht nochmal um die Wurst! |
Erst als ich aufgestanden und die Seite gewechselt
habe, hat die „LEEFKE“ sich spontan geneigt. Der Tee in der Tasse
übrigens auch! „OK, alle sofort anziehen, wir gehen jetzt doch
noch auf den Spielplatz!“ Ich hab mir meine Badesachen geschnappt
und bin in die Ochtum gehoppst. Nur mal schnell schauen ob der Kiel
gut steht oder uns noch Überraschungen erwarten! Ist aber alles ohne
Probleme gelaufen. Aus diesem Grund sind wir jedenfalls den Freitag
zeitig ausgelaufen. In der Ochtum checken wir dann mit dem Echolot im
Vorbeifahren die Wassertiefe in den noch freien Liegeplätzen. Das
ist in dem hier immer starken Tidenstrom und auf dem engen Raum nicht
ganz so einfach wie es sich jetzt anhört. Der tiefste Platz ist dann
ausgemacht und die „LEEFKE“ schnell festgemacht. Am Nachmittag
gibt es bei uns Tee, Kaffee und Kekse mit Freunden.
Papa bekommt auch eine ab. |
Am Abend gibt es
oben Freibier und Leckeres vom Grill.
Die
Regatta steigt am Samstag erst nach dem Mittagessen zu Stauwasser.
Eigentlich wollte ich mit Herrencrew auf der „LEEFKE“ teilnehmen,
aber das Wetter ist zu schlecht um meine Mädels so ohne alles an
Land stehen zu lassen. Ich segle deswegen auf der „SAMPAN“ mit.
Geplant war, dass wir meinen Spinnaker und das dafür nötige Zubehör
für die Regatta nehmen. Leider haben wir aber nach dem Essen mit
viel Mühe die Kinder für ein Mittagsschlaf in die Vorschiffskoje
gesteckt, wo sie jetzt über dem dort verlasteten Segel schlafen.
Aufwecken? Niemals! Ist mir egal, ich stapfe in voller Montur durch
den Dauerregen zur „SAMPAN“ rüber und tue erst mal so, als wenn
ich von nichts wüsste........ Erst als wir bereits durchs Sperrwerk
sind, fällt „uns“ die Sache mit dem Spinnaker wieder ein. Tja,
schade schade........... Naja, …...dann halt beim nächsten Mal.
Gibt’s eigentlich noch Bier an Bord? Die Regatta macht Spaß, das
Wetter klart immer weiter auf, unser direkter Kontrahent wird von uns
geschlagen und am Boot geht nichts kaputt. Klasse! Gibt’s
eigentlich noch Bier an Bord? Am Abend wird nach der Preisverleihung
ein wenig gefeiert. Ich bleibe mit Svenni an Bord und wir sprechen
noch einige glaub ich wichtige Sachen durch. Weis ich nicht mehr so
genau.
Zum Ende der Saison darf Papa auch noch EIN MAL ganz alleine mit dem Boot fahren..... |
Am nächsten Morgen gibt es jedenfalls kein Bier mehr an Bord!
Ich laufe dann am Sonntagvormittag die 12 Kilometer nach Grohn raus
und hole unser Auto. Die „LEEFKE“ soll die letzten 2 Wochen in
Hasenbüren aufs Winterlager warten. Weil aber so ein schönes Wetter
ist, segeln wir noch einmal ganz entspannt bis nach Vegesack.
Unterwegs werden zu Feier des Tages Bockwürstchen an die Mannschaft
verteilt. In Vegesack wenden wir und segeln zurück bis zum
Neustädter Hafen. Hier wenden wir wieder und segeln erst jetzt in
den Hasebürener Yachthafen. Hier warten schon Oma, Opa, Tante,
Schwager in spe.... und na alle halt. Nach einer Ehrenrunde unter
Segeln am Anleger legen wir an und gehen an Bord der Hanse 342. Opa
hat nämlich noch ein Bier an Bord........ Ein schöner
Saisonabschluss war dies Wochenende für uns.
Das war unsere Saison 2012. Noch ca. 150 Tage bis zum Saisonstart. Es bleibt also wenig Zeit!